Kuscheln als Überlebensstrategie! Der Kampf gegen Kälte und Wind

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03.04.2018 • Naturwanderin

Kuscheln als Überlebensstrategie! Der Kampf gegen Kälte und Wind

Im Flachland hat’s vereinzelt noch letzte Überbleibsel vom Winter, mit denen die ein oder andere Pflanze noch einen kleinen Moment zu kämpfen hat. In den höheren Lagen dauert es aber wohl noch eine ganze Weile, bis auch dort der Frühling Einzug hält.

In zugiger und eisiger Höhe wird mir jedes Mal wieder bewusst, welchen enormen Aufwand Pflanzen und Tiere betreiben, um an diesen garstigen Orten überleben zu können… Aber klar, sie haben auch ein paar Millionen Jahre Zeit gehabt, sich genau diesen Bedingungen anzupassen. 😉

Ein gutes Beispiel dafür sind unsere heimischen Nadelbäume. Insbesondere die Fichten, Föhren und Arven können ihr grünes Nadelkleid aus zwei speziellen Gründen auch über den härtesten Winter retten – sie sind bis obenhin mit ZUCKER vollgepumpt und mit WACHS überzogen! Der zuckerhaltige Zellsaft senkt den Gefrierpunkt der Flüssigkeit in den Nadeln deutlich ab. So können Frostschäden auf die wirksamste aller Arten vermieden werden. Zusätzlich geht den Bäumen durch die wachsartige Schicht auf den Nadeln kein Wasser über die Nadeloberfläche verloren.

 

Ich selbst spüre bei meinen kurzen Verschnaufpausen die Kälte, die mir unter die Kleidung kriecht und versuche, mich instinktiv vom Wind abgewandt an einen schützenden Ort zu ducken.

Die Pflanzen, die hier oben bis an der Baumgrenze dauerhaft ausharren, verfolgen im Grunde eine ähnliche Strategie. Sie drücken sich ganz ganz nah an die zum Teil schroffen Felsen, um den gnadenlosen Winden nicht schutzlos ausgeliefert zu sein. Zudem machen sie sich die Tatsache zunutze, dass die Temperatur in Bodennähe tagsüber um einiges wärmer ist als die Umgebungsluft. Dank dieser raffinierten Kuscheltaktik, im Fachchargon auch ZWERGWUCHS genannt, profitieren Arve & Co nicht nur von der Bodenwärme, sondern schützen sich so auch im Winter unter dem Schnee vor der Kälte. Schon etwas paradox!

 

Weshalb gibt es eigentlich Tiere, deren äusseres Erscheinungsbild durch die Farbe SCHWARZ geprägt ist?

Denkt man nur mal an den Bienenfresser, so hätte die Evolution eine breite Palette an Farben zur Verfügung gehabt, um auch diesen Tieren ein buntes Federkleid bzw. Fell zu verleihen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass wohl nicht immer das Aussehen allein entscheidend ist, sondern auch andere Faktoren eine wesentliche und hier eine überlebenswichtige Rolle spielen.

Mithilfe der dunklen Färbung von Fell und Federkleid überstehen Gämsen oder auch Alpendohlen tiefe Temperaturen problemlos. Die schwarze Körperfarbe „verschluckt“ nämlich das Sonnenlicht und nimmt somit Energie auf, die in Wärme umgewandelt wird. Folglich haben es die Tiere auch bei Minustemperaturen wohlig warm.

Scheint jedoch keine Sonne – so wie an diesem Tag, oder auch nachts – müssen die Tiere aber dennoch nicht leiden! Je nach Tierart schützen natürlich ein dickes Fell, die Speckschicht oder weiche Daunen vor Unterkühlung.

Aber selbst all diese Überlebenskünstler werden froh sein, wenn sich der Winter endlich verabschiedet… Frühling, juhu! 🙂

 

Naturwanderin

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