Wie die Kinder ein nächstes Mal wieder mitkommen

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06.08.2021 • Wanderpapa

Wie die Kinder ein nächstes Mal wieder mitkommen

Wenn eine Familienwanderung gelingt, motiviert mich das immer sehr. Und meist auch die Kinder. Diesen Schwung nutze ich als Wanderpapa aus, um die Kinder unbemerkt auf die nächste Wanderung vorzubereiten.

Ich werde immer wieder gefragt, wie man Kinder zum Wandern motiviert. Das ist eine der schwierigen Fragen, auch für mich. Denn ein Rezept mit Garantie gibt es nicht. Das eine Mal hilft, von der Wanderung vorzuschwärmen, ein anderes Mal das Versprechen einer Glace im Bergrestaurant. Manchmal ist es auch eine Mischung davon oder ganz was anderes.

  • Loch

    Wann ist die Wanderung gelungen? Wegen des Besuchs im Zwergenlochs…

  • Schoggibanane-e1628004796270

    … oder der Schoggibanane, gegessen mit dem selbst geschnitzten Löffel?

    Wenn dann mal eine Wanderung gelungen ist, sollte man die Chance nutzen und auf diesem Erfolg aufbauen. Die Motivation der Kinder auf eine nächste Wanderung beginnt also bereits beim Heimkehren von der letzten. Es geht also quasi um ein Debriefing.

    Natürlich ist das für Kinder ein zu technischer Begriff, ein Debriefing im klassischen Sinn würde sie langweilen. Die Kunst ist es, dass sie es gar nicht bemerken. Und es muss ja auch nicht nach jeder Wanderung sein, lieber versuche ich, es spontan und ungezwungen zu machen. Fünf Vorschläge, wie ein Debriefing aussehen könnte:

    Was war der Höhepunkt der Wanderung? Der Matsch oder der Gipfel?

    1. Den Daheimgebliebenen erzählen, was man erlebt hat. Den Grosseltern, den Nachbarn, den Göttis und Gotten berichten, was alles passiert ist. Nebenher auch die Leistungen der Kinder hervorheben, nicht zu offensichtlich, aber so, dass sie merken, welche Rolle sie gespielt haben und was sie gut können.
    2. Die Höhepunkte der Wanderung Revue passieren lassen. Die Kinder fragen, welches ihre Höhepunkte waren. Der Gipfel oder das Schlammbad mit den nackten Füssen? Geht es um die nächste Wanderung, kann man die Kinder über diese Höhepunkte wieder abholen.
    3. Rekonstruieren, was wir alles in den Rucksack gepackt haben. Alle kennen wohl das Spiel, „Ich packe in meinen Rucksack“. Meist packt man da ja alles Mögliche und Unmögliche ein, zermartert sich den Kopf und hat einen Riesenspass dabei. Im Nachhinein die Reihenfolge der Dinge nochmals aufzusagen, braucht die Konzentration aller Dabeigewesenen. Und erinnert an den Spass unterwegs.
    4. Das vergessene Sackmesser zum Running Gag werden lassen (oder andere vergessene Dinge). Bei den nächsten Gelegenheiten immer wieder die Kinder daran erinnern, wie wir beim Picknick den Käse mit einer Gabel „geschnitten“ haben.
    5. Der Ausrüstungs-Check: Mit dem Kind einzeln die Ausrüstung besprechen. Am wichtigsten sind die Schuhe: Gab es Druckstellen, die sich das nächste Mal zu Blasen entwickeln können? Ist der Rucksack unterdessen zu klein? So behält man die Ausrüstung der Kinder in Schuss und bewahrt sich vor unliebsamen Überraschungen. Und die Kinder fühlen sich ernst genommen.

    Ich packe in meinen Rucksack… und vergesse das Sackmesser zuhause in der Besteckschublade.

    Kommt mir gerade in den Sinn, dass unsere Randonneuse experimentatrice mit ihrem Sohn ein eigenes Debriefing eingeführt hat: Vor jeder Wanderung gestalten sie eine persönliche Wanderkarte. Darauf sind Etappen aufgeführt. Auf der Wanderung sammeln sie pro Etappe einen Gegenstand. Am Abend werden diese mit der Karte und einigen Fotos zusammen an die „Mauer des kleinen Wanderers“ geheftet. So sieht der Junge, wo er schon überall gewesen ist. Eine Idee, die mir sehr gut gefällt.

    Wanderpapa

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