Wandern im Winter

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Hoch über Sörenberg Nr. 1713
Sörenberg, Rothornbahn — Sörenberg, Hirsegg • LU

Hoch über Sörenberg

Die Tour startet an der Talstation der Luftseilbahn, die auf das Brienzer Rothorn fährt. Wenn der Frühling naht, scheint die Sonne schon früh über den mächtigen Riegel, der den Kanton Luzern vom Berner Oberland trennt. Die Schneedecke ist trotzdem noch solide und lässt bis mindestens zum Saisonschluss Ende März schönes Schneeschuhwandern zu. Die markierte Route führt zunächst ein kleines Stück der Langlaufloipe entlang, zweigt dann nach links ab zur Alpkäserei Schlacht hinauf. Diese heisst nicht umsonst so: 1380 gingen hier die Obwaldner auf die Entlebucher los und sollen gar den damals dort wohnhaften Senn in die heisse Schotte getaucht haben. Der Trail folgt nun ein Stück der Skipiste, bevor er dann kurz vor der Talstation des Sessellifts Steinetli nach links abzweigt und über offenes Gelände stetig bergan bis auf die 1635 Meter hohe Blattenegg verläuft. Dieser Übergang hat etwas Zauberhaftes: Während des ganzen Aufstiegs dominiert die Rothornkette die Aussicht und plötzlich öffnet sich der Blick in Richtung Hohgant und Schrattenfluh. Hinunter geht es über die noch tief unter dem Schnee verborgene Moorlandschaft. Immer wieder kreuzt man Langlaufloipen. Bis zum Berggasthaus Salwideli gehen auch die Schneeschuhläufer ein Stück auf dem Winterwanderweg. Das frühere Schulferienheim inmitten der prächtigen Landschaft zwischen Emmental und Entlebuch ist heute ein beliebtes Restaurant. Nach einem kurzen Abstieg zur Ferienhaussiedlung Wagliseiboden steigt die Route nochmals an bis zur Alp Schlund. Dann geht es zunächst durch eine sanfte Senke, später über einen Rücken mit phänomenaler Rundumsicht und schliesslich steil den Hang hinab bis zur Hauptstrasse und zur Postautohaltestelle Sörenberg.
Von Liestal nach Rheinfelden Nr. 1656
Liestal — Rheinfelden • BL

Von Liestal nach Rheinfelden

Das Baselbiet ist nicht Berggebiet, aber dafür schönes Hügelland. Der höchste Punkt des Kantonshauptorts Liestal ist mit 636 Meter die Spitze des Aussichtsturms auf dem Schleifenberg. Das markante Zwischenziel der Wanderung sieht man bereits vom Bahnhof aus. Nach der Durchquerung der Altstadt geht es durch Wohnquartiere aufwärts in den Wald und in mässigem, aber anhaltendem Aufstieg am Rand einer abschüssigen Felsklippe zur Bergwirtschaft Schleifenberg. Zwischen den Bäumen hindurch hat man bereits erste eindrückliche Tiefblicke in die Ebene gehabt. Vollends öffnet sich die Sicht, wenn man auf den 30 Meter hohen Aussichtsturm steigt. Von der höchsten Plattform der 1891 errichteten Stahlkonstruktion kann man bei klaren Verhältnissen den Schwarzwald, die Vogesen und die Alpenkette sehen. Auf einer breiten, kiesbedeckten Waldstrasse steigt man zum Stächpalmehegli ab und gelangt über Hersberg zum Blauenrain. Alsbald öffnet sich ein malerischer Ausblick: Die prachtvolle Anlage des ehemaligen Stifts Olsberg liegt im Tälchen des Violenbachs, das von sanft geneigtem, mit unzähligen Obstbäumen bestandenem Wiesland geprägt ist. Hinter der mittelalterlichen Baugruppe erkennt man in der Ferne verschiedene Hochbauten der Stadt Basel. In leichtem Abstieg führt ein Waldweg an den Dorfrand von Magden. Parallel zum Magdenerbach geht es von da nach Rheinfelden. Das Ortsbild des Zähringerstädtchens ist von nationaler Bedeutung. Wegen der bedachten Stadtplanung ist die Stadt mit dem Wakker-Preis des Schweizer Heimatschutzes ausgezeichnet worden.
Von Klosters zur Alp Garfiun Nr. 1657
Klosters Platz • GR

Von Klosters zur Alp Garfiun

Im Osten des Dorfs Klosters öffnet sich das Tal der jungen Landquart. Der Wildbach hat bereits eine ungestüme Reise von der Silvretta mit viel Gefälle hinter sich und schlängelt sich nun durch den weiten Talboden. Der hintere Teil des Tals ist im Winter nicht bewohnt, das Bergrestaurant Alp Garfiun ist jedoch offen. Erreichbar ist es auf einem schön angelegten Winterwanderweg. Der erste Teil der Route führt von Klosters Platz zunächst direkt der Landquart entlang nach Äuja, von Bündelti an dann etwas erhöht querfeldein unterhalb der Häuser von Monbiel taleinwärts, bis er etwas östlich des Walserdörfchens in die Strasse mündet. Dieser erste Abschnitt der Wanderung lässt sich auch überbrücken, indem man mit dem Postauto ab Klosters bis zur Endstation Monbiel/Parkplatz fährt und von dort auf dem Strässchen taleinwärts wandert. Ab Monbiel unterliegt die Strasse einem Fahrverbot. Völlig verkehrsfrei ist sie jedoch nicht - im Winter wird sie von Kutschen befahren. Man braucht aber gar nicht durchwegs auf der Strasse zu wandern. Bereits einen Kilometer hinter Monbiel verzweigt sich die Wanderroute in zwei Äste. Der gewalzte Weg, der zum Weiler Schwendi hoch und danach an erhöhter Lage über den Pardenner Boden zur Alp Garfiun führt, ist sonniger gelegen, bietet eine schöne Aussicht in den Talhintergrund und empfiehlt sich daher für den Hinweg. Auf dem Rückweg hingegen lohnt es sich, auf der Strasse zu bleiben. Sie verläuft nahe am Flussbett der Landquart. Weil der nahe Gatschieferspitz die Sonne noch bis weit in den Februar fast den ganzen Tag verdeckt, ist die Landschaft hier viel winterlicher und bietet einen entsprechend malerischen Anblick.
Schneeschuhtour am Mont Pèlerin Nr. 1658
Stn. Mont Pèlerin • VD

Schneeschuhtour am Mont Pèlerin

Der Mont Pèlerin (Pilgerberg) ist zwar nur wenig mehr als 1000 Meter hoch, doch wegen der erhabenen Lage hoch über dem Genfersee gilt der Hausberg der Stadt Vevey gleichwohl als richtiger Berg. Im Winter sind auf dem Höhenrücken zwei Schneeschuh-Rundwege ausgeschildert, die sich gut zu einer Tagestour kombinieren lassen. Bei der Standseilbahn-Bergstation folgt man zunächst der gelb signalisierten Wanderroute und erreicht schon bald den Wald. Bei der Lichtung Mivy beginnt die eigentliche Schneeschuhroute. Der längere der beiden Rundwege, die hier im Winter für Schneeschuhläufer signalisiert sind, trägt die Nummer 1, nördlich davon schliesst sich Nummer 2 an. Bei Pré de Joux treffen die beiden Runden aufeinander. Wer mit einer dreistündigen Tour genug hat, schlägt hier die links abgehende Route ein. Es lohnt sich jedoch, eine Zusatzschlaufe einzulegen. Unterhalb der Maison Blanche gelangt man zu einem Wasserlauf und in den Wald, erreicht dann die Lichtung Bois-de-Ban und von dort in kurzem, aber steilem Aufstieg den Gipfel des Mont Chesau. Hier öffnet sich eine grossartige Aussicht auf den Genfersee und zu den Savoyer Alpen. In sanftem Abstieg geht es über den Weiler Chesau nach La Mollie und in einem grossen Bogen sanft aufwärts zur Pré de la Demoiselle. Die Route liegt hier oft im Wald, doch immer wieder gewähren Abschnitte auf offenem Gelände schöne Ausblicke ins nahe Freiburgerland und zum Genferseebecken. Über Mivy geht es auf dem gleichen Strässchen wie beim Hinweg zurück zur Bergstation Mont Pèlerin.
Gipfeltour auf den Monte Caslano Nr. 1660
Caslano stazione — Magliaso • TI

Gipfeltour auf den Monte Caslano

Wild wachsende Christrosen kommen in der Schweiz einzig im Südtessin vor. Wie ihr Name sagt, blühen sie oft bereits zur Weihnachtszeit. Den leuchtend weissen Blüten begegnet man aber auch bis in den März. Ein Standort, an denen sie reichlich vorkommen, ist der Monte Caslano. Der bewaldete Felsrücken, der von den Einheimischen Sassalto genannt wird, erhebt sich wie ein riesiger Buckel am Rand der Schwemmebene des Malcantone. Sein höchster Punkt liegt zwar bloss etwa 250 Meter über dem Seespiegel. Gleichwohl weist er mit einigen Steilhängen, Flühen und schmalen Pfaden einen rundum bergigen Charakter auf. In aller Regel lässt er sich problemlos besteigen - es sei denn, in der Gegend liegt ausnahmsweise einmal viel Schnee. Im Winter sind leider der An- und der Rückmarsch etwas beschwerlich: Weil die Schiffe nicht fahren, muss man eine längere Hartbelagsstrecke in Kauf nehmen. Der hübsche alte Dorfteil von Caslano liegt am Fusse des Monte Caslano. Der Aufstieg zur Gipfelkuppe zieht sich in einem Halbkreis durch den Südhang. Ganz oben befindet sich eine kleine Kapelle, die am Rand einer Felsklippe steht. Die Aussicht auf den See und ins Sottoceneri ist grossartig. Von der Westseite des Sassalto führt ein kurzer, aber steiler Abstieg durch Laub- und Palmenwald nach Torrazza. Das Dörfchen liegt an der schmalsten Stelle des Luganersees. Weil er hier nur wenige Dutzend Meter breit ist, sieht er eher wie ein Fluss aus. Über das Wasser hinweg sieht man ins italienische Nachbardorf Lavena und kann den Passanten zuwinken, die dort am Ufer spazieren. Zurück nach Caslano gelangt man auf einem Uferweg, der bis zum Weiler Piatta auf einem Strässchen, danach auf einer malerischen Promenade verläuft.
Von Marbach nach Bumbach Nr. 1661
Marbach LU, Dorf — Bumbach, Alpenrose • LU

Von Marbach nach Bumbach

Im Grenzgebiet von Entlebuch und Emmental liegt die Marbachegg. Der aussichtsreiche Hügelrücken ist mit einer Seilbahn erschlossen und mit Skipisten ausgestattet. Winterwanderwege führen von beiden Talseiten hinauf. Werden sie kombiniert, dann ergibt sich eine kontrastreiche Wanderung abseits des Pistenrummels. Von Marbach herauf verläuft die Route durchwegs auf einem Strässchen, das sporadisch von Anwohnern befahren wird. Die Strecke wird nicht schwarz geräumt, und weil sie mehrheitlich in Schattenhängen verläuft, bleibt die Schneeschicht auf der Fahrbahn auch nach längeren sonnigen Perioden gut erhalten. Die kurvenreiche Aufstiegsstrecke bietet reiche perspektivische Abwechslung, auch wenn die Aussicht zur Schrattenfluh und zum Talboden vielerorts durch Bäume eingeschränkt wird. Einen markanten Wendepunkt erreicht man auf rund 1300 Meter Höhe: An einer Weggabelung steht eine schöne alte Holzscheune, dahinter öffnet sich die Sicht nach Süden zum Hohgant und zur Augstmatthornkette. Mit diesem kolossalen Panorama vor Augen gelangt man in kaum merklichem Aufstieg zum Gehöft Wittenfärren – zweifellos der schönste Abschnitt der Wanderung. Zunächst recht steil auf einem Alpweg, vom Bauerngut Unterlochsitli an dann mit etwas geringerem Gefälle auf einem Strässchen gelangt man via Wäldli nach Unterlochseite. Einige Gehminuten später verlässt die signalisierte Winterwanderroute die Strasse und führt zunächst über verschneites Weideland, später dann auf einem Zubringersträsschen zur Postautohaltestelle beim Restaurant Alpenrose in Bumbach hinunter.
Auf weissen Wegen zur Schwarzwaldalp BE Nr. 1593
Gschwantenmad — Schwarzwaldalp • BE

Auf weissen Wegen zur Schwarzwaldalp BE

Das Tal des Reichenbachs gehört im Winter ganz den Wildtieren und Liebhabern einsamer Naturlandschaften. Spektakuläre Felsbastionen schliessen die weite Hochebene des Gschwantenmad gegen Süden und Osten ab: Die messerscharfen Zacken der Engelhörner formen eine fast unwirkliche Silhouette. In leichtem Anstieg führt der gewalzte Winterwanderweg an Alphütten, uralten Käsespeichern und riesigen Bergahornen vorbei taleinwärts. Allmählich nimmt die Steigung zu, und nach einigen Kehren unterquert man in einem kurzen Tunnel die Flanke des Rufenenhubels. Nun geht es bei prachtvoller Aussicht mehr oder weniger ebenen Wegs weiter. Über dem Passübergang der Grossen Scheidegg ragt finster die Nordwand des Wetterhorns hoch, dahinter ist ein Stück des Eigers zu sehen. Ein Gipfel jedoch beherrscht das Gebiet mehr als alle anderen: Das Wellhorn richtet sich wie ein monströser Riese über dem Talgrund auf. In seine östliche Flanke schmiegt sich der Rosenlauigletscher. Nach einer Weile verengt sich der gepfadete Weg und führt in den Wald. Weiter unten am Hang hört man den Rychenbach rauschen. Im Gebiet Broch verlässt man den Bergwald und betritt erneut weites Weideland. Wie verlorene Findlinge sehen die tief eingeschneiten Alphütten aus, die verstreut in der Ebene stehen. Ein letzter kurzer Auf- und Abstieg führt zur Strasse und damit zum Ziel der Wanderung, dem Hotel Schwarzwaldalp. Wem die Wanderung in der hier beschriebenen Form zu kurz ist, ergänzt sie mit dem Abstieg in umgekehrter Richtung. Im Gschwantenmad auf das nächste Postauto zu warten, ist allerdings bei tiefen Temperaturen nicht unbedingt angenehm – es gibt dort kein Gasthaus. Deshalb am besten bei der Anreise gleich bis zur Schwarzwaldalp fahren, ins Gschwantenmad und wieder zurück zu wandern, um sich danach im Restaurant aufzuwärmen.
Von Saanenmöser nach Gstaad Nr. 1652
Saanenmöser — Gstaad • BE

Von Saanenmöser nach Gstaad

Eine sanfte Weite prägt die Landschaft des Saanenlands. Wohl gibt es da auch hohe und mitunter sogar schroffe Berge, doch mehrheitlich bestimmen Hügel und ausgedehnte Täler die Topografie. Die Gegend eignet sich deshalb vorzüglich zum Winterwandern. Als eine der attraktivsten präparierten Routen der Region gilt die Strecke von Saanenmöser nach Gstaad. Sie verläuft durchwegs oberhalb von 1000 Meter ü.M. und bietet daher auch in milden und schneearmen Wintern oft eine winterlich weisse Kulisse. Der Einstieg liegt gleich gegenüber dem Bahnhofgebäude von Saanenmöser. In wenigen Schritten gelangt man zur Langlaufloipe, wo auch der gewalzte Winterwanderweg beginnt. Er führt zunächst ebenen Wegs einem zugefrorenen Wasserlauf entlang. Nach knapp einer Viertelstunde steigt man auf einem Strässchen hangwärts Richtung Wittere hoch. Schon bald zweigt ein Forstweg ab und führt durch stillen Bergwald. Erste schöne Ausblicke auf die Gipfel von Gummfluh und Le Rubli, die das Gstaader Panorama kraftvoll beherrschen, öffnen sich nun. Etwas später wird zweimal eine Skipiste gekreuzt, doch das kurze Intermezzo beeinträchtigt die Ruhe und den Genuss der prachtvollen Winterlandschaft nicht. Im Gebiet Schlittmoos ignoriert man die Abzweigung nach Schönried und gelangt in sanftem Abstieg nach Gruben. Die Sicht auf das Hochland von Saanen weitet sich nun zusehends. Ortstypische Streusiedlung prägt den Charakter der Landschaft: Es gibt viel weites, verschneites Weideland, dazwischen kommt man an stattlichen Bauernhäusern vorbei, die mit zwei Aussentreppen auf jeder Seite im charakteristischen Saanenländer Baustil gestaltet sind. Über Neueret geht es zur Bahnlinie, danach etwas steiler direkt ins Zentrum von Gstaad hinunter.
Mit Schneeschuhen über den Mont-Soleil Nr. 1653
Stn. Mont-Soleil — Mont Crosin • BE

Mit Schneeschuhen über den Mont-Soleil

Der Name ist Programm: Auf dem Mont-Soleil scheint oft die Sonne. Passenderweise ist auf dem Sonnenberg, wie er auf Deutsch genannt wird, schon in den frühen 1990er-Jahren eine der damals grössten Solaranlagen Mitteleuropas aufgebaut worden. Auf der Hochebene gibt es keine Lawinengefahr und nur geringe Steigungen. Das Gebiet eignet sich deshalb ideal für Schneeschuhtouren. Ein kleines Netz von ausgesteckten Routen steht dafür bereit. Die längste davon beginnt bei der Standseilbahn-Bergstation, führt unterhalb des Kinderskilifts und am Rand der Langlaufloipe in leichtem Aufstieg in Richtung des Gehöfts Sur le Brand und danach über verschneites, mit Tannen locker durchsetztes Weideland. Schon bald öffnet sich die Sicht in die Freiberge, auch die ersten Anlagen des Windparks Mont Crosin treten jetzt in Erscheinung. Insgesamt 16 riesige, mit Turbinen bestückte Windräder umfasst er. So elegant die Windräder sein mögen und so grazil sie sich drehen - sie sind im Winter nicht ungefährlich, da sich je nach Witterung auf den Rotorblättern Eis bilden und in die Tiefe stürzen kann. Im Unterschied zum Sommerwanderweg umgeht der Schneeschuhtrail die Anlagen deshalb grossräumig. Nach dem Wegweiserstandort «Centrale éolienne» führt die Route auf einer Länge von nahezu einem Kilometer schnurgerade über das Plateau, beschreibt dann eine scharfe Linkskurve, führt erneut in gerader Linie zur Bergstation eines Skilifts, dann bogenförmig durch Wäldchen und über verschneites Weideland. Zum Abschluss geht es in mässig steilem Abstieg zu den Restaurants am Mont Crosin.
Von Attiswil nach Wangen an der Aare Nr. 1654
Attiswil — Wangen a.d.A. • BE

Von Attiswil nach Wangen an der Aare

Wie Blätter im Wind schweben die zarten, leichten und gleichwohl wunderbar gehaltvollen Prosatexte des Schweizer Schriftstellers Gerhard Meier durch die Köpfe seiner Leser. Die Oberaargauer Provinz - genauer gesagt: ihr nördlich der Aare gelegener Teil - war seine leibliche und geistige Heimat. «Land der Winde» nannte er sie und setzte ihr im gleichnamigen Roman ein zauberhaftes Denkmal. Es ist eine Gegend mit viel Luft, Licht und Weite, die man auch im Winter gut zu Fuss erkunden kann. An leicht erhöhter Lage oberhalb der Ebene des Aaretals führt von Attiswil ein Kiesweg, der später in einen schmalen Fussweg übergeht, über Wiesen und durch Wälder. Zwischendurch verläuft die Wanderroute auch auf einem Strässchen. Das Anwesen von Schloss Bipp, zu dem die Ruine einer mittelalterlichen Burg und das benachbarte Herrschaftshaus gehören, ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Öffentlich zugänglich ist dafür die steinzeitliche Grabanlage bei der Kirche Oberbipp. Der aus mehreren Steinblöcken und einer mächtigen Steinplatte gefügte Dolmen ist über 5000 Jahre alt und damit vermutlich die älteste, jedenfalls aber die eindrücklichste Megalithanlage der Schweiz. Bei der Wegverzweigung unterhalb der Bahnstation Oberbipp schlägt man die linke, Richtung Aarwangen signalisierte Route ein. Der nun folgende Abschnitt dem Oberbipper Dorfbach entlang verläuft praktisch durchwegs auf Hartbelag. Im Längwald geht das Strässchen in einen Kiesweg über, der in sanftem Abstieg zur Aare führt. Dem Flussufer entlang geht es zur gedeckten Holzbrücke von Wangen, über die man das Städtchen erreicht.
Von Guttet nach Albinen Nr. 1659
Guttet — Albinen • VS

Von Guttet nach Albinen

Die drei Bergdörfer Albinen, Guttet und Feschel sind durch breite Waldsträsschen verbunden, die nur mässige Steigungen aufweisen. Im Winter sind sie für den motorisierten Verkehr gesperrt; dann werden sie mit Pistenfahrzeugen gewalzt und stehen als Winterwanderwege zur Verfügung. Der eine Ast beginnt am oberen Dorfrand von Guttet. Er führt in sanftem, doch anhaltendem Aufstieg zur Thunerkurve hinauf. Der ungewöhnliche Flurname geht auf den August 2003 zurück. Nach wochenlang sengend heisser Witterung hatte damals ein Funke genügt, um den stattlichen Bergwald in Flammen aufgehen zu lassen. Dem Brand fielen rund drei Quadratkilometer Wald zum Opfer. Eine Gruppe von Feuerwehrleuten aus Thun stand in diesem Gebiet bei der Bekämpfung des Feuers im Einsatz. Bevor man das einstige Waldbrandgebiet durchquert, empfiehlt sich ein Abstecher zur Hochebene von Sämsu, die einen schönen Blick zur gegenüberliegenden Seite des Rhonetals bietet. Noch umfassender ist die Aussicht, wenn man die frühere Waldbrandzone durchquert. Vom einst dichten Nadelholzwald sind nur noch einzelne dürre Baumruinen verblieben, die den grossartigen Ausblick auf das Rhonetal und ins Unterwallis kaum beeinträchtigen. Vom beklemmenden Anblick dieser stummen Mahnmale sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen: Die Natur erobert sich den einstigen Brandplatz zügig zurück. Überall spriessen schon wieder Jungbäume und Büsche – über kurz oder lang wird hier wieder dichter Wald stehen. Nach einem scharfen Knick Richtung Norden geht es durch intakte Tannenwaldbestände ins Dalatal. Das Panorama wird nun von Schwarzhorn und Daubenhorn beherrscht. In einem weiten Bogen steigt man schliesslich nach Albinen ab.
Von Gais nach Stoss und zurück Nr. 1655
Gais • AR

Von Gais nach Stoss und zurück

Auf der winterlichen Rundwanderung zwischen Gais und Stoss erlebt man eindrückliche landschaftliche Kontraste. Die erste Hälfte der Tour führt durch eine märchenhaft verschneite Winterlandschaft, in der mächtige Tannen kräftige Akzente setzen. Ganz anders ist der zweite Teil: Er verläuft an sonniger Lage und bietet eine traumhafte Aussicht über die Hochebene und zum Alpstein. Es empfiehlt sich, die Rundwanderung wie hier beschrieben im Gegenuhrzeigersinn zu unternehmen. Vom Bahnhof Gais geht es zunächst in südöstlicher Richtung zur aussichtsreichen Hohegg. Über Oberzwislen gelangt man danach in die Nähe des Langlaufgebiets. Den Loipenraum betritt man jedoch nicht: Der gepfadete Winterwanderweg ist ausserhalb davon angelegt. Auf verschneiten Strässchen und Wegen ohne grosse Höhendifferenzen wird die Hochebene überquert. Besonders reizvoll ist es, wenn frischer Schnee auf den locker gruppierten Bäumen liegt. Die Gegend erinnert dann in ihrer stillen Weite eher an die kanadische Taiga als an den Schweizer Voralpenraum. Im Gebiet Rietli wechselt die Landschaft ihr Gesicht grundlegend. Nachdem man den Wald hinter sich gelassen hat, weitet sich im Osten die Sicht auf die Gipfel Vorarlbergs. Am Langlaufzentrum vorüber gelangt man zur Bahnlinie und erreicht nach dem Überqueren der Gleise in wenigen Minuten die Schlachtkapelle und das Denkmal am Stoss. Vorerst auf gleichem Weg geht es zurück nach Rietli, von dort an leicht erhöhter Lage weiter Richtung Gais. Den höchsten Punkt der Wanderung erreicht man nahe der Wegkreuzung Unter der Egg. Von da an geht es stets leicht abwärts. Der letzte Abschnitt der Route führt quer durch das Dorf Gais. Das Ortsbild ist von zahlreichen traditionellen Holzhäusern mit geschweiften Giebeln geprägt.
Unterwegs im Schwarzbubenland Nr. 1646
Zullwil — Breitenbach • SO

Unterwegs im Schwarzbubenland

Vom Start in Zullwil erreicht man nach einem kurzen Aufstieg die Ruine Gilgenberg. Mit flatternder Schweizer Fahne trotzt sie, auf einem Felssporn hoch über Zullwil thronend, Wetter und Wind. Während Jahrhunderten waren von der Burg nur noch Ruinen übrig, der Rest war zerstört durch Kriege, Erdbeben und Zeit. Vor 40 Jahren wurde Gilgenberg dank der Unterstützung von Bund und Kanton von Maurerlehrlingen restauriert, und Sponsoren finanzierten vor wenigen Jahren noch ein Dach. Alle drei Jahre finden auf dieser Modellburg rauschende Mittelalterfeste statt mit Schwertkampf, Feuerschau, Bogenschiessen und weiteren Attraktionen. 2021 ist es wieder so weit. Wie für Burgen typisch, hat man auch von Gilgenberg aus einen guten Überblick, hier über das waldreiche Schwarzbubenland. So werden die Juragebiete des Kantons Solothurn nördlich des Passwangs bezeichnet. Kurz nach der Burg wartet die Schlüsselstelle dieser Wanderung: Eine mit Ketten gesicherte, etwa zehn Meter lange Passage führt steil über eine Felsrippe den Hang hinauf. Der abwechslungsreiche Weiterweg stellt später keine besonderen Ansprüche mehr. Über juraartige Weiden und durch farbige Wälder steigt man weiter hoch zum Meltingerberg, wo ein einladendes Gasthaus wartet. Auf dem bewaldeten Rücken Horüti gelangt man zum höchsten Punkt der Wanderung auf 912 Metern. Beim Blick in die Ferne erstaunen die umliegenden Hügel mit ihren ausser- gewöhnlichen, fast märchenhaften Formen. Nach einem kurzen Abstieg am Winkelberg und Lättenbergli vorbei folgt über dem Gehöft Güggelhof der letzte Anstieg am Mettenberg. Der sanfte Abstieg durch den Wald führt an farbigen Obstbäumen vorbei hinunter nach Breitenbach, dem Ziel der Wanderung.
Schneeschuhwanderung über dem Genfersee Nr. 1359
Stn. Les Têtes • VS

Schneeschuhwanderung über dem Genfersee

Von der Bushaltestelle «Morgins, poste» sind es nur wenige Schritte bis zum Sessellift, mit dem man hinauf nach Les Têtes schwebt. Schon bei der Bergstation ist die Aussicht hinüber zu den Felszähnen der Dents du Midi atemberaubend. Doch statt auf die Aussicht, muss man sich auf den ersten paar Hundert Metern auf vorbeiflitzende Skifahrer konzentrieren. Der Schneeschuhtrail quert zwei Skilifttrassees und diverse Pisten, bevor es dann nach einer Weile doch beschaulich wird. Nach einem sanften Anstieg erreicht man schon bald auf dem Passübergang Portes de Culet. Nach einem kurzen Steilstück steht man auf dem Höhenrücken, der in einem geschwungenen Bogen hinauf zum Gipfel der Pointe de Bellevue leitet. Links blickt man hinunter in ein nordseitiges, schattiges Tal, die Combe de Dreveneuse. Etwas weiter entfernt sieht man das tiefblaue Wasser des Genfersees, die Jurahöhen und Teile des Mittellands. Rechts zeigen sich die allgegenwärtigen majestätischen Dents du Midi und die Savoyer Alpen. Die Pointe de Bellevue macht ihrem Namen wirklich alle Ehre! Auf diesem schönen, einfach zu besteigenden Aussichtsgipfel ist man selten alleine. Meist ist es der Wind, der die Dauer der Gipfelrast bestimmt, bevor man der Aufstiegsroute entlang wieder absteigt. Bei Portes de Culet führt der Schneeschuhtrail zuerst noch den Sonnenhängen entlang am Fuss der Pointe de Bellevue vorbei weiter und dann in einem Bogen nach Les Têtes zurück. Nach der kühlen Sesselliftahrt hinunter nach Morgins bleibt vielleicht vor der Abreise noch etwas Zeit für einen Restaurantbesuch in der Wärme.
Durch den Zauberwald unter dem Ortstock GL Nr. 1586
Grotzenbühl • GL

Durch den Zauberwald unter dem Ortstock GL

Die Tannen sind dick mit Schnee beladen. Spuren von Rehen, Füchsen und Eichhörnchen sind auf der Schneedecke am Boden zu sehen. Es ist still, nur hin und wieder hört man einen Vogel pfeifen. Der Wald unterhalb des Ortstocks ist das Reich des Zwerges Bartli, dem Maskottchen von Braunwald. Hier, an diesem bitterkalten, sonnigen Wintertag scheint das Zauberhafte plötzlich real. Die Wanderung durch den schönen Winterwald startet bei der Bergstation Grotzenbühl. Gut signalisiert und präpariert führt der Winterwanderweg vorbei an der breiten Skipiste und teilt sich die Spur eine Weile mit dieser, als der Anstieg zum Gumen beginnt. Er verlässt sie dann wieder, um weit weg von Bergbahnen und Skifahrern durch eine idyllisch-hügelige Landschaft zu führen, die man im Winter nur mit einigen Tourenskifahrern teilt. Auf halbem Anstieg lohnt sich ein Abstecher zum Ortstockhaus, wo bei schöner Aussicht gerastet werden kann. Weiter geht es zum steilen Schlussaufstieg auf den Gumen. Von hier aus gibt es verschiedene Varianten: Wer schon müde ist, nimmt die Sesselbahn zurück ins Tal. Der Winterwanderweg führt indes weiter durch eine Panoramagalerie mit wunderbarer Aussicht auf die Glarner Alpen zur Bergstation Seeblengrat. Wieder fährt eine Sesselbahn ins Tal, oder man nimmt noch den dritten Abschnitt der Winterwanderung unter die Füsse: Über den Chnügrat durch einen weiteren zauberhaft verschneiten Winterwald zu Fuss hinunter zum Grotzenbühl.
Familienplausch auf der Klewenalp Nr. 1365
Klewenalp — Stockhütte • NW

Familienplausch auf der Klewenalp

Wenige Minuten nur braucht die Luftseilbahn und man steht in einem wahren Winterparadies: Die Klewenalp. Skifahren, Schlitteln, Winterwandern, Speis und Trank stehen zur Auswahl – und das alles zu familienfreundlichen Preisen. Entsprechend gross kann der Rummel an sonnigen Winterwochenenden sein. Die Schneeschuhtour zur Stockhütte verlässt die bevölkerten Skipisten alsbald und führt durch einen geheimnisvollen Wald hinunter nach Rinderbühl. Sie beginnt mit einem kurzen Aufstieg von rund 100 Höhenmetern auf dem gepfadeten Winterwanderweg bzw. auf der Skipiste bis zur Schneebar bei der grossen Antenne. Dann beginnt das grosse Abenteuer: Das geschäftige Treiben im Rücken, folgt nun ein schmaler Pfad, der sich durch den verschneiten Wald bergab schlängelt – Schneeschuhe sind hier Pflicht. Kinder werden dieses Wegstück lieben, wartet doch hinter jeder Wegbiegung eine neue Überraschung, vielleicht ein Troll oder Spuren eines Hasen im tiefen Pulverschnee. Es riecht nach Winterstille, und plötzlich biegt sich ein Ast und lässt eine Ladung Schnee auf die Wandernden fallen. Bei der Twäregg ist der eigentliche Schneeschuh-Trail zu Ende: Entlang der Schlittelpiste geht es auf dem «oberen Holzweg» zur Stockhütte hinunter, welche auf gewissen Karten einfach mit Rinderbühl angeschrieben ist. Nach einer Stärkung können die Schneeschuhe nun auf den Rucksack geschnallt werden: Als Krönung folgt nämlich bei genügend Schnee eine Schlittenfahrt hinunter nach Emmetten zur Talstataion der Gondelbahn (Schlittenmiete Fr. 10.-). Mit einer kurzen Postautofahrt zurück nach Beckenried schliesst sich der Kreis und der Ausflug wird als kurzweilig und kinderfreundlich in bester Erinnerung bleiben.
Grenzwandern vor den Toren von Basel Nr. 1580
Rodersdorf — Schönenbuch • SO

Grenzwandern vor den Toren von Basel

Die Wanderung startet im Solothurner Dörfchen Rodersdorf und quert die ganze Breite des Leimentals hinauf zur Waldkrete. Dort spriesst im Sog des milden Klimas der oberrheinischen Tiefebene bereits der Buchenjungwuchs im satten Hellgrün, während der Winter noch am Jurakamm kratzt. Der grenznahe Wald gehört zu den grössten eichenreichen Wäldern der Schweiz; die vielen vorjährigen Eicheln auf dem Boden zeugen davon. Dass auf Lössböden - er besteht aus verwehtem Feinsand aus der Eiszeit der Schotterebenen des Rheins - eigentlich die Buche von Natur aus zu Hause ist, zeigt ein riesiges Exemplar an der Landesgrenze nahe St-Brice. Es sei die grösste Buche der Nordwestschweiz, sagen die Solothurner Forstbehörden. Beeindruckt von diesem imposanten Baum geht es weiter zur Kapelle St-Brice, die in einer grossen Waldlichtung steht. Im Mittelalter war sie ein berühmter Wallfahrtsort. Daneben befindet sich ein im typischen hellgelben Riegelbau des Elsass gebauten Bauerngasthof, der aber leider geschlossen ist. Weiter führt der Weg über den Wessenberg durch eichenreiche Altholzbestände, und wer Glück hat, hört dort den mittlerweile selten gewordenen Mittelspecht klopfen. Nach dem Abstieg folgt man nicht dem Wanderweg nach Hagenthal-le-Haut, sondern dem Weg (nicht markiert) auf der Krete durch den Eichenwald, der nochmals an die heute dominierende Baumart erinnert. Nach einem kurzen Stück auf der Hauptstrasse geht es nach Schönenbuch hinunter. Kaum merkbar läuft man der Landesgrenzen entlang. Erst die Nummernschilder der parkierten Autos geben Gewissheit, wieder in der Schweiz zu sein.
Vom Wynental ins Seetal Nr. 1578
Teufenthal AG — Lenzburg • AG

Vom Wynental ins Seetal

Es raucht. Mehrere Lagerfeuer brennen. Vor und in den immensen Sandsteinhöhlen spielen Kinder, suchen zum Bräteln geeignete Stecken, klettern die Tunnel hoch. Die Höhlen im Liebeggerwald sind ein wahres Spielparadies. Einige Eingänge des Höhlensystems sind über zehn Meter breit, Lichtkegel zünden durch Löcher in den Decken hinein, elegante Säulen trennen die Räume. Bänke laden zu Pause und Picknick. Kurz nach dem Start der Wanderung in Teufenthal AG wartet das erste Schloss: die Trostburg. Die Burganlage aus dem Mittelalter steht auf einem 40 Meter hohen Felsvorsprung, neben der grauen Festung sticht der weisse Turm mit Berner Wappen ins Auge. Die Trostburg ist in Privatbesitz und kann nur von aussen besichtigt werden. Nach rund 20 Minuten kommt das Schloss Liebegg in Sicht: Ein Zweig der Familie der Herren von Trostburg hatte sich im 13. Jahrhundert abgespaltet und sich nur einen halben Kilometer weiter nördlich niedergelassen. Im Schloss Liebegg gibts etwas zu entdecken: Im Hexenmuseum findet man Zauberstäbe, Glaskugeln und alte Zauberbücher. Nach einem Cervelat bei den erwähnten Sandsteinhöhlen führt der Weg durch malerische Felder und Wälder Richtung Seon. Hier können Wanderer in die Industriegeschichte des Seetals eintauchen, wo die ersten Textilfabriken der Region entstanden: Zu Beginn eine Stroh-, Bast- und Rosshaarflechterei, kamen im 19. Jahr- hundert Zigarrenproduktion und Baumwollspinnerei hinzu. Einmal am Aabach angelangt, dem lauschigen Gewässer bis in die Stadt Lenzburg hinein folgen. Das Schloss Lenzburg ist eine der bedeutendsten Höhenburgen der Schweiz und belohnt mit einem grandiosen Ausblick über die Stadt und die zurückgelegte Strecke.
Winterwanderung über dem Val de Bagnes Nr. 1193
Verbier, Crettaz Cô — Verbier TV • VS

Winterwanderung über dem Val de Bagnes

Etwas abseits der Einkehrmöglichkeiten liegt die Bushaltestelle «Verbier, Crettaz Cô». Dafür beginnt hier gleich der Winterwanderweg. 100 Meter weiter die Strasse entlang, dann nach links abbiegen durch das Quartier Périn und am Centre Sportif vorbei. Im unteren Teil, vorbei an Les Plampras in Richtung Chevillard, ist der schmale Weg nicht präpariert, vermutlich aber immer ausgetreten. Auf einer Höhe von ca. 1700 Metern, wo sich mehrere Wege kreuzen - leider ohne Flurnamen -, beginnt der bestens planierte Weg. Er holt gegen Westen durch einen wunderschönen Waldabschnitt aus und steigt dann allmählich über Les Pretaires nach Le Mayen de Bry an. Immer weiter geht die Aussicht, etwa zu den Gipfeln des Grand Combin oder gegen Westen, wo kantige Granitspitzen den Beginn des Mont-Blanc-Massivs markieren. Noch ein letztes Stück aufwärts, dann ist Les Planards erreicht, wo gleich zwei Bergrestaurants um Gäste werben. Panorama bieten beide dasselbe an. Wem das Essen wichtiger ist, muss wohl oder übel die Menükarten vergleichen. Der Abstieg erfolgt auf der gleichen Route. Man kann aber auch von Le Mayen de Bry östlich abbiegen nach Le Sonalon. Das sind die obersten Häuser von Verbier. Von dort wandert man ganz nach Belieben durch Verbier hinunter. Wie auch immer man absteigt, zuletzt lohnt sich ein Spaziergang durch die Hauptgassen mit den Geschäften und Restaurants. Das Dorf ist gross, aber mit viel Holz gebaut, und himmelhohe Betonschandtaten findet man keine. Fast mit Sicherheit wird man hin und wieder etwas Schwedisch hören. Verbier ist nach wie vor bei den skandinavischen Gästen beliebt. Die Heimreise kann man wieder mit dem Bus antreten oder mit der Gondelbahn am östlichen Ende von Verbier.
Engadiner Schneetraum im Val Fex Nr. 1134
Sils/Segl Maria, Posta • GR

Engadiner Schneetraum im Val Fex

Friedrich Nietzsche, Hermann Hesse und Thomas Mann, Richard Strauss, Rod Stewart und David Bowie, Charlie Chaplin, Albert Einstein - das Dorf Sils Maria hat ein sehr illustres Gästebuch. Das Oberengadin lockte früher und auch heute viele Künstler an, welche sich von der Landschaft beflügeln lassen. Wer sich auch von der märchenhaften Winterstimmung inspirieren lassen möchte, dem sei diese Winterwanderung im Val Fex ans Herz gelegt. Für Abwechslung ist gesorgt: die Route führt der rauschenden Fedacla entlang, zwischen schneebedeckten Nadelbäumen oder unter einer Holzgalerie durch. Von der Busstation aus gelangt man der Chesa Alva entlang bis zum Hotel Privata, wo die Winterwanderung durchs Val Fex beginnt. Anfangs ist der Weg flach, aber mit der Zeit beginnt ein leichter Aufstieg. Nach kurzer Wanderzeit ist die rustikale Holzgalerie erreicht. Der Weg wird danach in Richtung Fex Platta ein wenig steiler. Der gut präparierte Winterwanderweg ermöglicht es auch Kindern, diese Wanderung problemlos anzutreten. Nach einem etwa 30-minütigen Marsch ist Fex Platta erreicht. Dort, auf 1890 m. ü. M. befindet sich die Pension Chesa Pool. Die Terrasse verleitet einen, Platz zu nehmen und ein warmes Getränk in der Sonne zu geniessen. Nach der kurzen Pause führt der Winterwanderweg zuerst über eine kleine Brücke und an einem Ziegengehege vorbei zum nächsten, diesmal etwas kürzeren, Aufstieg. In Fex Crasta angekommen erblickt man das Hotel Sonne Fex. Etwa 30 Minuten später tritt man an eine Kreuzung. Wer die Aussicht von der Aussichtsplattform Güvè bestaunen möchte, wandert eine knappe Viertelstunde steil den Hang hinauf. Die Mühe lohnt sich allemal. Wieder unten biegt man an der Kreuzung links ab. Ab hier wird eine gute Stunde benötigt, um erneut am Startpunkt anzukommen. Der Winterwanderweg führt durch den Wald und wird kurze Zeit mit den Langläufern geteilt. Sobald man aus dem Wald kommt treffen viele Wege aufeinander und führen zurück zur Bushaltestelle.
Gastlichkeit in Hoch Ybrig Nr. 1198
Hoch-Ybrig, Talst. Weglosen — Druesberghütte • SZ

Gastlichkeit in Hoch Ybrig

Der Atem dampft in der kalten Morgenluft, irgendwo ist das Krächzen eines Vogels zu hören – sonst unterbricht nur das regelmässige Knirschen der Schneeschuhe die Stille. Auf dem Weg zur Druesberghütte ist das nicht immer so: Die Aufstiegsspur teilen sich nämlich Skifahrer, Schneeschuhläufer, Winterwanderer – und etwas später am Tag auch die Schlittler bei ihrer rasanten Talfahrt. Dennoch ist der Aufstieg ein Genuss, vor allem wenn die Tannen und Berggipfel mit einer dicken Schicht Neuschnee überzogen sind. Von der Station Weglosen folgt der Pfad entlang dem Talboden, bevor es kurz steil den Hang hochgeht, um die erste Kehre abzukürzen. Der Pfad folgt weiter dem Fahrweg in weiten Bogen den Chäserenwald hoch, bis bei 1420 m die winterlichen Alpweiden betreten werden. Bis zur Hütte sind es noch eine halbe Stunde und 160 Höhenmeter, und es bleibt die Wahl, entweder weiter dem gepfadeten Winterweg zu folgen oder querfeldein zur Druesberghütte zu stapfen. Vielleicht ist sogar noch etwas Puste vorhanden, um eine Extraschlaufe Richtung Sattlerhütte oder zur Druesberg-Kapelle einzubauen. Auf jeden Fall gibt’s bei der gastlichen Druesberghütte, welche auch 50 Schlafplätze aufweist, eine zünftige Pause: Fondue, Speckrösti oder Zuger-Räuberschüblig vermögen auch die hungrigsten Mägen zu beruhigen. Die strahlende Sonne und die herrliche Aussicht auf die Ybriger-Berge lassen die Zeit schnell vergehen und es stellt sich bald die Frage, nach der Art des Fortbewegungsmittels für den Abstieg: Zur Auswahl stehen nebst den eigenen Schneeschuhen der Snow-Gämel (ein auf einem Carvingski montierter, mit seitlichen Handgriffen steuerbarer Hocker), Schlitten, Schneekamel oder Schneeträmli. Alle diese fahrbaren Untersätze können bei der Hütte gemietet werden. Immer diese Entscheidungen…
Über die Melchsee-Frutt zur Tannalp Nr. 1533
Melchsee-Frutt • OW

Über die Melchsee-Frutt zur Tannalp

Die Rundwanderung zur Tannalp ist eine der zahlreichen Möglichkeiten auf der Melchsee-Frutt, im einfachen Gelände Wintersport zu treiben und den Schnee zu geniessen. Von der Bergbahnstation Melchsee-Frutt steigt man sich rechts haltend hinunter zum Frutt-Dörfli, einem veritablen Alpendörfchen, wo man sogar einkaufen kann. Dem rechten Ufer des Melchsees entlang geht es nun in Richtung der Kapelle. Sie steht auf einer kleinen Halbinsel, die in den gefrorenen Melchsee hineinragt. Man erreicht sie über eine Brücke und wandert rechts an ihr vorbei zum Distelboden und zur Talstation der Luftseilbahn auf den Bonistock. Dort wählt man den präparierten Winterwanderweg, der einen weiten Bogen in Richtung des gestauten Tannensees schlägt. Kurz bevor man zum See gelangt, führt der Weg dem Tannendamm entlang zum rechten Seeufer. Diesem folgt man nun auf dem Winterwanderweg bis zum Berggasthaus Tannalp, das am Rand des Alpweilers Tannalp steht. Der Rückweg ist bis zum Tannendamm gleich wie der Hinweg. Von hier führt eine zweite Spur in sicherer Entfernung zu den steilen Hängen und den Felsen des Bonistocks geradeaus zu den Gebäuden der Alp Mülleren. Und da ist auch wieder die Kapelle, die Schlaufe ist vollendet. Geht man an der Kapelle vorbei, erreicht man den Panoramalift. Damit lässt sich der kurze Anstieg bis zur Bergstation noch um 40 Höhenmeter verkürzen. Zwischen Hotels und Ferienhäusern hindurch findet man zurück zur Bergstation. Die Wanderung führt ohne grosse Auf- und Abstiege von See zu See. Dabei kann man das Panorama in vollen Zügen geniessen: Bonistock, Rotsandnollen, Graustock sowie Titlis und Wendenstöcke.
Auf Schneeschuhen auf den Gumm Nr. 1532
Melchsee-Frutt • OW

Auf Schneeschuhen auf den Gumm

Die Gondel der Bahn auf die Melchsee-Frutt entlässt die Gäste in ein veritables Alpendörfchen, das man erreicht, indem man ab der Bergstation ein kleines Stück Richtung See hinunterwandert. Die Schneeschuhe bleiben dabei auf dem Rucksack und werden erst im Distelboden angeschnallt. Nun geht es den pinken Stangen entlang hinauf Richtung Gumm, der Bergkante, die vom Balmeregghorn via Ärzegg zur Tannalp verläuft. Das Gelände ist nirgends steil, ausserdem leicht gewellt und darum äusserst abwechslungsreich. Ideales Schneeschuhgelände also. Vom höchsten Punkt, dem Kreuz auf 2141 m ü.M., führt der Schneeschuhtrail in direkter Linie Richtung Nordost auf das linke Ufer des Tannalpsees und auf das Berggasthaus Tannalp zu. Dieses steht am Rand eines Alpweilers und versprüht den «Charme» einer ehemaligen Militärunterkunft. Die Schneeschuhwanderung ist hier vorbei. Der zweite Teil ist eine gemütliche Winterwanderung. Sie führt entlang des rechten Ufers des Tannenalpsees zur Melchsee-Frutt. Statt über das Frutt-Dörfli zu wandern, kann man nun auch den Panoramalift nehmen. Zwischen Hotels und Ferienhäusern hindurch findet man zurück zur Bergstation. Gute Schneeverhältnisse vorausgesetzt, lässt sich diese Schneeschuhwanderung bis Ende Wintersaison machen. Meistens ist die Wintersaison Anfang April vorbei. Dann nämlich, wenn unten im Tal die ersten Blumen blühen und weniger der Schnee als vielmehr der See lockt. Dann machen oben auf der Melchsee-Frutt die Hotels und Restaurants dicht, und die Mitarbeiter der Bahnen rüsten auf die Sommersaison um.
Auf der Terrasse ob Brig VS Nr. 1363
Rosswald • VS

Auf der Terrasse ob Brig VS

Auf dieser Schneeschuhtour, die zwei Trails miteinander verbindet, gibt es dank der Lage von Rosswald gleich dreimal Gelegenheit zum Einkehren: Am Anfang, dann gleich nach der ersten Runde und ganz am Schluss nochmals. Der obere Schneeschuhtrail führt ausgehend vom Informationsbüro Rosswald zwischen den Chalets am Rand der Piste entlang aufwärts. Beim Parkplatz des Restaurants stapft man bis zu dessen Ende und folgt dem Trail in den Wald hinein. Höher oben kommt man an einer kleinen Kapelle vorbei, deren Türe im Winter zwischen den Schneewänden fast nicht mehr zugänglich ist. Nach den letzten Chalets führt die Route in den stillen Saflischwald, wo Pistenbetrieb und Häuser weit weg scheinen. Ohne Spuren von Vorgängern wäre der richtige Pfad im frisch verschneiten Wald nur schwer zu finden. An mächtigen Lärchen vorbeigehend, gewinnt man weiter an Höhe. Aus dem Wald aufgetaucht, ist der höchste Punkt der Schneeschuhwanderung auf etwa 2040 Metern erreicht. Am rechten Rand der blauen Piste geht es wieder abwärts. Bei schönem Wetter bietet der Abstieg eine wunderschöne Aussicht zu den Berner und Walliser Gipfeln. Wer nach eineinhalb bis zwei Stunden gerne noch weiter wandert, macht auch noch den unteren Zirkel, der etwa gleich lang ist. An der Bergstation der Luftseilbahn und der Steinhütte vorbei, wandert man in Richtung Resti. Vor sich ragen die verschneiten Gipfel der Simplonregion in den Himmel. Von der Alp Resti führen die pinken Markierungen abwärts bis auf die Forststrasse, der man bis zur Abzweigung «36-Weg» folgt. Zurück auf einem schmalen Pfad führt der Trail durch verschneiten Wald aufwärts und zurück nach Rosswald. Wie wäre es jetzt mit einem heissen Getränk zum Aufwärmen?