Soforthilfe aus der Natur – Teil 1

Soforthilfe-aus-der-natur
09.07.2020 • Naturwanderin

Soforthilfe aus der Natur – Teil 1

Wer kennt es nicht? Kaum eine Stunde unterwegs, fällt es einem plötzlich ein: das Erste-Hilfe-Täschchen mit «lebensnotwendigen» Utensilien wie Kühlgel, Schmerztabletten und Blasenpflaster liegt noch zuhause im Badezimmer… ups! Kann passieren, doch in den meisten Fällen ist es gar nicht weiter tragisch.

Aus eigener Erfahrung und diversen Outdoor-Ratgebern kann ich euch mit ein paar praktischen Tipps aus der Natur weiterhelfen. Die meisten „Wehwehchen“ lassen sich nämlich im Handumdrehen mit Pflanzen lindern, die entlang des Wanderweges zu finden sind. Allerdings sollte natürlich auch jeder auf seine individuellen Unverträglichkeiten achten.

Blöd umgeknickt und den Knöchel verstaucht

  • Sauerampfer (Rumex spp.) & Wegerich (Plantago spp.): Frische Blätter werden leicht gequetscht und auf die verstauchte Stelle aufgelegt. Zum Abdecken kann ein Taschentuch verwendet werden. Anschliessend wieder den Socken drüberziehen.
  • Gänseblümchen (Bellis perennis): Es wird der Saft aus Blüten und Blättern verwendet; beide Pflanzenteile zwischen den Fingern zerreiben und auf die Verstauchung auftragen. Kurz warten, bevor man wieder Socken und Schuh anzieht.

Zusätzlich sollte das Bein für eine Weile hochgelegt und ruhig gestellt werden.

Blasen schon auf den ersten Metern

  • Breitwegerich (Plantago major): Ein der Grösse der Blase entsprechendes Blatt abreissen, den Stiel entfernen und gut quetschen. Anschliessend als Pflaster-Ersatz auf die Blase legen und den Socken vorsichtig darüber ziehen. Alternativ kann ein Breitwegerichblatt mit der Oberseite auf die Blase gelegt und mit dem Socken fixiert werden. Weiter geht die Wanderung.
  • Wundklee (Anthyllis vulneraria): Einige Blätter abreissen und gut zerquetschen. Anschliessend die Blätter als Pflaster-Ersatz auf die Blase legen und den Socken vorsichtig drüberziehen.

Der Brennnessel zu nahe gekommen

  • Sauerampfer (Rumex spp.): Die Blätter zerreiben und auf die brennenden Pusteln auftragen.
  • Spitzwegerich (Plantago lanceolata): Die Blätter quetschen bzw. zermatschen und auf die betroffene Hautpartie auftragen.
  • Hauswurz (Sempervivum): Ein Blatt auseinanderbrechen und den austretenden Saft auf den Hautpusteln verreiben.

Aua! So ein Mistviech – es juckt, brennt und schwillt an

  • Sauerklee (Oxalis acetosella) & Spitzwegerich (Plantago lanceolata): Einzelne, saubere Blätter leicht quetschen und die saftige Masse auf den Stich auftragen.
  • Gänseblümchen (Bellis perennis): 2-3 saubere Blätter zwischen den Fingern zerreiben und den Saft auf den Stich geben.

Natürliche Durstlöscher

  • Sauerampfer (Rumex spp.) & Sauerklee (Oxalis acetosella): Der Name „sauer“ ist Programm – (junge) Blätter schmecken tatsächlich säuerlich. Bereits eine Handvoll sauberer Blätter wirkt durstlöschend, wegen der enthaltenen Oxalsäure sollte aber nicht allzu viel davon gegessen werden.

Endspurt mit angeschwollenen Füssen

  • Feldahorn (Acer campestre): Frische Blätter wirken kühlend und werden daher leicht gequetscht oder ganz auf den Fuss gelegt. Anschliessend zur Fixierung vorsichtig den Socken drüberziehen.

 

Naturwanderin

Mehr Infos

Kommentare

Noch keine Kommentare

Artikel wurde dem Warenkorb hinzugefügt.