Wandern im Sommer
Kleinkraftwerke
Kleinkraftwerke
In Gossau folgen Wandernde in der Bahnhof~ unterführung dem Wegweiser Richtung Herisau. Nach dem Wald führt der Weg rechts Richtung Marstal, wo einst eine Pulvermühle stand, zum Weiler Zellersmüli an der Glatt. Dann steigt der Fahrweg etwas bergan, und kurz darauf wird Schwänberg erreicht. Sehenswert sind das Rathaus, das nie als solches benutzt wurde, und das Rutenkaminhaus, dessen funktionstüchtiger Kamin aus Weidenruten geflochten und mit Lehm verkleidet ist. Weiter führt der Weg steil abwärts zur gedeckten Holzbrücke über den Wissbach. Darunter befindet sich das letzte der einst drei Kraftwerke am Wissbach. Der Weiher ist wegen seines Amphibienreichtums von kantonaler Bedeutung. Weiter oben lädt ein Rastplatz zum Verweilen. Darauf führt der Weg vom Kraftwerk der Druckleitung folgend durch den imposantesten Teil der Schlucht zum Stauweiher hoch. Nach dem Einlasswerk des Stausees weist der Wegweiser steil nach Egg hinauf. Die Talmühle, das oberste Kraftwerk, wurde 2006 stillgelegt, weil die Konzession auslief. Die beiden andern Werke dürfen bis 2026 Strom produzieren. Auf der Egg erfreut einen die herrliche Fernsicht, bevor der Weg zur Tobelmühle hinabsteigt. Oberhalb der Glatt zweigt die Route zur Salpeterhöhle ab, wo der Legende nach einst der Heilige Kolumban Rast machte. Heute ist die Höhle wegen Einsturzgefahr nicht mehr zugänglich. Bei der Eisenbahnbrücke führt die Route nach Burgau, einem Haufenweiler mit bäuerlichkleinstädtischem Gepräge. Das Rathaus ist eines der ältesten Gebäude des Kantons St. Gallen. Von hier trennt einen nur noch ein kurzes Stück bis zum Ziel am Bahnhof Flawil.
Kleinkraftwerke
Kleinkraftwerke
1909 kaufte die Stadt Zürich das Kurhotel Bad und sicherte sich damit ein Standbein im hinteren Wägital. Erste Pläne für den Bau eines Kraftwerks mit dem Wasser der Wägitaler Aa lagen schon im ausgehenden 19. Jahrhundert vor, doch erst 1921 folgte der erste Spatenstich. Der dazwischen~ liegende Weltkrieg hatte das Projekt verzögert, die Argumente dafür jedoch gestärkt: Die Schweiz musste energietechnisch unabhängig werden. Die Bevölkerung vor Ort hatte sich zu fügen. Innerthal wurden weiter hangaufwärts neu aufgebaut. 40 Prozent der Bevölkerung sah sich jedoch gezwungen, ausserhalb der Heimat eine neue Existenz aufzubauen. 1920 zählte das Dorf in den Schwyzer Alpen 363 Personen, zehn Jahre später, als das Tal geflutet war, noch 223. Heute erscheint das hintere Wägital als idyllisches Wandergebiet mit einem stillen See, der nur im Frühling mit den typisch kahlen Rändern als grosser Stausee zu erkennen ist. Zum Kraftwerk gehört auch der deutlich kleinere Stausee bei Rempen, der als Ausgleichsbecken dient. Mit billigem Strom kann hier Wasser hochgepumpt und damit Elektrizität gespeichert werden. Auf der Wanderung vom Kraftwerk Siebnen aus geht man kurz vor Flüebödeli unter dicken Druckstollen durch, bald darauf werden oberhalb von Rempen die Druckleitungen am Hang erkennbar. Neben dem Wasserkraftwerk und dessen Geschichte beein~ drucken die landschaftlichen Gegensätze des Tals: Lange wandert man durch eine liebliche Hügellandschaft. Bei Vorderthal steigt der Weg eine steile Felsstufe hoch zum Oberi Tritt. Dort öffnet sich überraschend der Ausblick auf die alpine Landschaft über dem See.
Schatzalp und Strelapass
300 Höhenmeter über Davos thront die Schatzalp auf einer Sonnenterrasse in Südlage. Hinauf gelangen Wandernde in nur vier Minuten mit der Schatzalp‑Standseilbahn ab Davos Platz. Nach dem Aussteigen bietet das Jugendstil‑Hotel Schatzalp einen imposanten Empfang. Der Anblick versetzt einen in vergangene Zeiten. Wer auf der Zeitreise im Jahr 1924 Halt macht, trifft auf Thomas Mann, der in dem Luxus‑Sanatorium - was das Hotel damals noch war - weilte und sich zu seinem Roman «Der Zauberberg» inspirieren liess. Doch die Region bietet mit der traumhaft schönen Berglandschaft auch in der Gegenwart genug. Los geht die Wanderung erst einmal gemächlich zur Podestatenalp. Ab dort steigt der Weg stetig an zur Latschüelfurgga. Wiesen und Weiten lenken von der Steigung ab. Und mit jedem zurückgelegten Höhenmeter weitet sich der Blick auf die Berge. Rechts oben dominiert das karg‑schöne Schiahorn, das behütend hinter dem Strelapass steht und sich auch erwandern lässt. Bei der Latschüelfurgga ist auf 2400 Metern die maximale Höhe erreicht. Der Mittelbünden Panoramaweg, der sich von Davos aus hier hochwindet, überquert die Furgga und steigt auf der andern Seite nach Arosa hinunter. Auf der hier beschriebenen Wanderung wird jedoch die Höhe gehalten, es folgt eine Spitzkehre, und der Weg führt zum Strelasee, zur Strelaalp und schliesslich zum Strela‑ oder Hexenpass. Dort lohnt es sich, die alpine Umgebung im Restaurant auf sich wirken zu lassen und aufs Schiahorn zu schauen. Es ist gut möglich, dass sich dort Steinböcke blicken lassen. Dann folgt der Abstieg zurück zur Schatzalp. Wer empfindliche Knie hat, nimmt am besten Wanderstöcke mit. Und wem unten nach der Wanderruhe nach etwas Geschwindigkeit zumute ist, hat auf der Schatzalp die Gelegenheit, die Sommerrodelbahn auszuprobieren.
Gratwandern Hoher Kasten
Inmitten der lieblich‑hügeligen appenzellischen Märchenlandschaft mit den Streusiedlungen, den typischen Bauernhäusern, die wie Puppenhäuser anmuten, liegt das Dorf Brülisau. Dort ist auch die Luftseilbahn zu Hause, die den Hohen Kasten bequem in acht Minuten Schwebezeit erschliesst. Im Drehrestaurant mit den Panoramafenstern lässt sich bei einem Kaffee die Rundumsicht geniessen: ins Rheintal hinunter und auf die umliegenden Gipfel wie Altmann oder Säntis. Der erste Teil der Route führt als Höhen‑ und Gratwanderung über den geologischen Wanderweg, der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzt. Interessierte können sich bei 14 Schautafeln über die geologischen Phänomene des Alpsteins informieren, alle andern geniessen die Aussichten auf die Gipfel rechter Hand und sind vollauf beschäftigt mit dem geistigen Schmieden künftiger Wanderausflüge. Wer kurz vor dem Restaurant Staubern den Blick hebt, entdeckt einen gelben Briefkasten, der hoch oben mitten am Fels klebt - er entstammt dem Projekt Kunst auf dem Grat und nicht Briefe schreibenden Vögeln. Nach dem Restaurant mit einer Seilbahn ins St. Galler Rheintal hinunter lichtet sich die Reihe der Entgegenkommenden merklich. Genussreich geht’s weiter der Höhe entlang bis zur Saxer Lücke. Ein letzter Blick nach Liechtenstein hinüber, dann steigt man hinab zum Berggasthaus Bollenwees mit seinem idyllischen Seelein. Die Route steigt weiterhin ab, vorbei am Fälensee. Nach einer schönen Talebene taucht mit dem Sämtisersee der dritte See des Tages auf. Das letzte Teilstück nach Brülisau zurück führt über Hartbelag steil abwärts. Wer zu Kniebeschwerden neigt, ist gut beraten, die Wanderstöcke einzusetzen. Nach dem Waldausgang ist der Anfangs‑ und Endpunkt der Wanderung, die Talstation der Luftseilbahn, schon von Weitem zu sehen. Ein kühles Getränk im Restaurant nebenan ist nach der langen Wanderung redlich verdient.
Aufs Schloss Heidegg
In Hitzkirch kreuzen sich die Züge der Linie Luzern–Lenzburg. Nur wenige Minuten nach Ankunft der beiden Züge fährt jeweils der Bus Nummer 7 und bringt die Wandernden auf die sonnigen Höhen des weitläufigen Lindenbergs. Bevor man jedoch mit der Wanderung auf dem Freiämterweg in Oberschongau beginnt, lohnt sich der Besuch der Wallfahrtskapelle St. Ulrich. Danach wechseln sich sanfte An‑ und Abstiege im Schatten des Waldrandes mit herrlichen Ausblicken hinunter ins Seetal ab. Beim Hämiker Berg, wo man sich im Restaurant Hippotel zum ersten Mal richtig stärken kann, wird die Hochebene von Müswangen überquert. Und nach einer kurzen Waldpassage ist der Horben erreicht. Hier eröffnet sich eine traumhafte Aussicht auf Voralpen, Zugersee und hinein in die Innerschweiz. Das wussten auch die Äbte von Muri zu schätzen, denn hier steht ihr «Schlösschen» – heute im Privatbesitz –, das einst zum Kloster Muri gehörte. Die Kapelle zu Ehren der Heiligen Wendelin und Ubaldus dagegen kann besichtigt werden. Gestärkt von einem feinen Essen im Restaurant Horben geht’s Richtung Ober Illau weiter, wo die Route nach rechts über Felder gegen Lieli absteigt. Ein schönes Bänklein mit einer Panoramatafel kurz vor Lieli ist zugleich der Anhaltspunkt, dass sich links im Wald die Ruine Nünegg versteckt. Nach der Durchquerung des Dorfes Lieli nähert man sich allmählich dem Schloss Heidegg. Es ist bekannt für seinen grossen Rosengarten, den Rebberg und die Hochzeitskapelle. Die Highlights des Schlossguts sind die Kugelbahn und eine Ecke für Kissenschlacht im Schlossestrich, welche Eltern vor die Herausforderung stellt, ihre Kinder für die letzten 15 Minuten der Wanderung zum Bahnhof Gelfingen zu motivieren.
Delémont überblicken
Aufs Stockhorn
Chellenchöpfli und Passwang
Romantische Hotels
Klewenalp
Die Freiberge im Winter erleben
Den murmelnden Wassern entlang
Von Murten nach Avenches
Vor dem Beginn der Wanderung lohnt sich ein Rundgang durch das gut erhaltene mittelalterliche Städtchen Murten, wo eine mit Laubengängen gesäumte Hauptgasse mit vielen Geschäften und gemütlichen Restaurants zum Bummeln einlädt. Die imposante Ringmauer mit zwölf Türmen, die sich schützend vor den Ort stellt, gilt als die besterhaltene Stadtbefestigung der Schweiz. Der Wanderweg führt zuerst einmal der Strasse entlang zum Murtensee hinunter. Nach den letzten Villen gelangt man zu einer bewaldeten Landzunge. Viele Trampelpfade führen zum sandigen Ufer des Murtensees, das im Sommer viele lauschige Badeplatzchen bereitet. Doch im Moment baden nur die Stockenten. An seiner tiefsten Stelle ist der Murtensee 45 Meter tief. Ein Wassertropf verweilt theoretisch 1,6 Jahre lang im See, bevor er durch den Broyekanal Richtung Neuenburgersee weiterfliesst. In Richtung Neuenburgersee, auf der anderen Uferseite, erheben sich die Hänge des reizvollen Mont Vully. In Faoug, oder auf Deutsch Pfauen, führt der Wanderweg durch gepflegte Quartiere und am Bahnhof vorbei. Wer gerne etwas Bootsluft schnuppert, ist in wenigen Schritten beim Hafen vorne. Nach mehreren Campingplätzen zweigt der Wanderweg nach links ab zur Hauptstrasse, überquert diese und führt an Baumbeständen und weiten Feldern vorbei. Schon von Weitem ist das Städtchen Avenches sichtbar, das etwas erhöht in der Ferne auf einem Hügel thront. Nach der Kläranlage muss man die Autobahn unterqueren und wird zum Bahnhof geleitet. Statt gleich in den Zug zu steigen, lohnt sich der kurze Aufstieg ins Städtchen hinauf.
Die Burgen von Bellinzona
Durchs Tösstal wandern
Auf dem Kinderpfad Champlönch
Von der Römerstadt ins Erlebnisbad
Auf dem Klangweg Toggenburg
Zum Sensorium in Rüttihubelbad
Auf dem Barfussweg verschiedene Materialien spüren, Hölzer und Steine zum Klingen bringen, im Dunkelraum in eine andere Welt eintauchen ... diese und noch viele weitere sinnliche Erfahrungen warten im Sensorium in Rüttihubelbad auf interessierte Kinder. Dieser Ausflug eignet sich auch für kleine Kinder sehr gut. Von Worb folgt man dabei den gelben Wegweisern über den Worbberg und erreicht in einer Stunde das Rüttihubelbad. Einst wurde hier gekurt, heute macht man auf 40 spielerisch angelegten Stationen vielfältige Sinneserfahrungen. Wo nur beginnen? Vielleicht bei den Horchrohren, wo Schallwellen eingefangen werden, oder bei den Impulskugeln, wo Rhythmus und Kraft sichtbar werden? Faszinierend sind auch die Klangschalen und der grosse Gong. Kon~ zentration und Gefühl sind nötig um schöne Klänge entstehen zu lassen. Das Sensorium wurde nach den Ideen des deutschen Denkers Hugo Kükelhaus gestaltet. Der Pädagoge und Künstler entwickelte bereits in den 30er‑Jahren Holzspielzeuge. Holz ist daher auch im Sensorium ein wichtiges Element. Mit dem Dendrophon werden warme Klänge erzeugt, beim Lithophon klingen die Steine. Der Barfussweg wird ohne Schuhe, mit verbundenen Augen begangen, er führt über Felder, die mit verschieden Materialien gefüllt sind: mit Steinen, Holz~ stämmen, Wolle oder Sand. Die Aufmerksamkeit ist ganz auf die Begegnung von Fuss und Boden gerichtet. Um viele Sinneserfahrungen reicher verlassen die Besucher das Sensorium. «Walkringen 35 Min.» steht auf dem gelben Wegweiser. Es ist ein Spaziergang: die Allee entlang, eine Erinnerung an die Zeit des Kurwesens, hinab ins Wikartswilmoos und am Bach entlang nach Walkringen mit Bahn‑ und Busanschluss nach Worb und Bern.