Wandern im Sommer

1329 Einträge wurden gefunden
Im Galterengraben bei Freiburg Nr. 1906
Alterswil FR, Beniwil — Fribourg/Freiburg • FR

Im Galterengraben bei Freiburg

Wenige Minuten von Alterswil entfernt, taucht die Wanderroute in den überraschend unberührten Galterengraben. Obwohl vor den Toren von Freiburg gelegen, scheint die Zivilisation hier unten weit weg zu sein. Bei Nässe erfordert der stufenreiche Weg etwas Trittsicherheit. Alte, ehrwürdige Mühlengebäude und abwechslungsreiche Bachlandschaften lassen die Wanderstrecke viel kürzer erscheinen.
Der Wanderweg wurde bei St. Ursen immer wieder von Rutschungen beeinträchtigt. Um zukünftige Sperrungen zu vermeiden, wurde er auf das andere, flachere Ufer verlegt. Für diese neue Wegführung waren zwei Brücken erforderlich. Mit verlegten Brettern über dem Gitterboden überzeugen sie auch die vierbeinigen Mitwanderer.
Nach der Ameismühle folgen wilde Abschnitte mit überhängenden Sandsteinfelsen, Tuffquellen, Treppen, Brücken und kleinen Wasserfällen. Der Wald weicht zurück, und das von steilen Uferwänden gesäumte Tal wird wieder breiter. Nach den Fischzuchtbecken wird der Galterenbach zum Gottéron. Auf der Pont de Berne, einer alten, gedeckten Holzbrücke, überquert der Wanderweg die Saane und leitet durch die Altstadt mit ihren imposanten Sandsteinhäusern hinauf zum Bahnhof.

Rundwanderung mit Seeblick bei Flüeli-Ranft Nr. 1905
Flüeli-Ranft, Dorf • OW

Rundwanderung mit Seeblick bei Flüeli-Ranft

Von Flüeli-Ranft führt der Weg hoch über der Schlucht der Grossen Melchaa zur Hohen Brücke, der höchsten gedeckten Holzbrücke Europas. Auf der anderen Seite geht es über Strässchen und Pfade hinauf auf die liebliche Hochebene bei Bethanien, wo das Kloster der Dominikanerinnen steht. Von hier hat man eine schöne Aussicht über den Sarnersee und auf die umliegenden Berge. Über St. Niklausen kommt man zur Müsli-Kapelle. Von dort führen neue, bei Nässe rutschige Treppenstufen in Kehren hinunter zur Grossen Melchaa. Nach den Unwettern im Jahr 2005 rutschte der steile Hang so grossflächig ab, dass eine neue Wegführung nötig war. Die 2017 erbaute Stahlbrücke über den Wildbach ersetzt die alte Holzbrücke, die von den Fluten fortgerissen worden war. Damit ist der historische Wegabschnitt, auf dem auch die nationalen Routen Via Jacobi und Trans Swiss Trail verlaufen, für Pilger und Wanderer wieder begehbar.
Von der Unteren Ranftkapelle sind es nur wenige Schritte bis zur Oberen Ranftkapelle mit der Wohnstätte von Bruder Klaus, der im 15. Jahrhundert hier als Einsiedler und Ratgeber gelebt hat. Ein Zickzackweg führt vom Ort der Ruhe und der Einkehr wieder hoch nach Flüeli-Ranft und zurück in die Zivilisation.

Am Grenzfluss im Neuenburger Jura Nr. 1904
Biaufond, douane — La Chaux-de-Fonds, Chasseral • NE

Am Grenzfluss im Neuenburger Jura

Das Wasser des Doubs fliesst in Biaufond so still dahin, als wäre er ein verträumter See. Der Wanderweg in Richtung Maison Monsieur war früher eher laut und hektisch, denn er führte fast zwei Kilometer entlang der stark befahrenen Kantonsstrasse. Heute ist die Strecke durch die Verlegung der Route auf einen alten Waldweg viel attraktiver und sicherer. Der steile Abstieg nach La Maison Monsieur ist dank neu erstellten Stufen und Kettengeländern problemlos.
Ab hier folgt der Weg der Wanderlandroute Nummer 95. In leichtem Auf und Ab, mal um eine Felswand, dann wieder unter dick mit Moos behangenen Ästen hindurch windet sich der Weg am steilen Ufer des Doubs entlang. Hier braucht es hin und wieder sogar etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Bei einem Hangeinschnitt wurde der alte Steg immer wieder durch Erosion und Steinschlag beschädigt. Mit dem Ersatz durch eine 21 Meter lange Passerelle kann die Schlucht nun sicher überquert werden.
Bald ist Chez Bonaparte erreicht. Nun steigt der Weg steil hinauf durch die Combe à la Greffière und führt zum Abschluss über eine Anhöhe mit Sicht bis zum Chasseral zur Bushaltestelle bei den ersten Häusern von La Chaux-de-Fonds.

Rundwanderung im Val Malvaglia Nr. 1909
Dègro, stazione filovia • TI

Rundwanderung im Val Malvaglia

Die Wanderung beginnt bei der Bergstation der Gondelbahn, etwas erhöht über dem sehenswerten Dörfchen Dagro.
Mit Blick zu den herbstlich verschneiten Dreitausendern führt der von Trockensteinmauern gesäumte Wanderweg hoch Richtung Pianzéi und Alpe di Prou. Mit dem Wiederaufbau der Trockensteinmauern wurden historische Wegabschnitte wieder aufgewertet, die typisch sind für die Region. Nach Cascina di Dègro erfordert der steinige Zickzackpfad im Bergwald etwas Konzentration, damit man auf der richtigen Spur bleibt. Am besten hält man sich an die ausgetretenste Spur. Bald lichtet sich der Wald, und der nun wieder deutliche Bergweg führt an der Selbstversorgerhütte Capanna Prou vorbei und hinüber zur Alpe di Cióu. Neben den Steinhäusern starten oft Gleitschirmflieger zu ihren Flügen über dem Tal. Hier beginnt der Abstieg zurück nach Cascina di Dègro und von dort auf dem gleichen Weg, aber nun mit Aussicht Richtung Süden und Westen weiter hinunter zur Bergstation.
Vor dem Besuch des einladenden Restaurants wenige Schritte daneben lohnt sich ein etwa dreiviertelstündiger Abstecher den wiederaufgebauten Trockensteinmauern entlang hinunter ins Dörfchen Dagro.

Durch Moorlandschaften am Glaubenbielenpass Nr. 1908
Glaubenbielen — Flühli LU, Post • LU

Durch Moorlandschaften am Glaubenbielenpass

Zwischen dem luzernischen Entlebuch und dem Kanton Obwalden liegen die ausgedehntesten Moorlandschaften der Schweiz. Diese Wanderung führt mitten hindurch. Vom Glaubenbielenpass auf der Kantonsgrenze leitet nach kurzer Hartbelagsstrecke ein Pfad durch zauberhafte Moore mit lichtem Föhren- und Fichtenbestand. Die Weitblicke sind schön, etwa zur Brienzerrothornkette, hinter der die Gipfel der Berner Alpen zu erkennen sind, zu den Zentralschweizer Alpen mit dem Titlis und dem markanten Schlossberg und auch ins Tal zum Sarnersee und zum spitzen Stanserhorn dahinter.
Ab Sattelpass windet sich der Bergweg streckenweise recht steil hinunter zu den Schluchten des Rotbachs und des Seebachs. Es ist ein wildes Gelände mit steilem Wald und schäumenden Wildbächen. Nicht verwunderlich, dass die alte Holzbrücke immer wieder von Hochwasser und Hangrutschungen beschädigt wurde. Die neue, 62 Meter lange und 40 Meter hohe Hängebrücke bietet nun einen sicheren Übergang und zugleich attraktive Tiefblicke ins Chessiloch. Nach der Überquerung sollte man unbedingt noch den Abstecher ins Chessiloch zum Wasserfall machen. Danach führt ein gemütliches Auslaufen, zwischendurch auch auf Hartbelag, nach Flühli.

Beschauliche Rundwanderung im Glarnerland Nr. 1907
Glarus • GL

Beschauliche Rundwanderung im Glarnerland

Vom Bahnhof geht man durch den Volksgarten mit dem Springbrunnen und dann der Strasse entlang bis zu den letzten Häusern von Glarus. Dort biegt der Wanderweg nach rechts Richtung Westen ab. Ab Leimen führt die Route zunächst Richtung Mitlödi sehr schön über das Land und an Waldrändern entlang. Später ist Schwändi signalisiert, und bei der folgenden Wegkreuzung nimmt man die Variante via Fadenwald, die wunderschön durch Wald, mit der kurzen Querung eines Bachbetts, und über Feldwege nach Schwändi führt. Das hübsche, erhöht gelegene Dörfchen mit Einkehrmöglichkeit und Weitsicht talauf- und -ab ist der Wendepunkt auf dieser Rundwanderung. Nach Mitlödi überquert man die Linth und wandert auf der Wanderland-Route 55, der Via Suworow, zurück nach Glarus.
Auf einmal wird es eng, der Pfad wird schmaler, und eine Felsnase scheint den Durchgang an der Linth zu versperren. Früher ging der Weg knapp am Wasser um den Felskopf herum, wurde aber bei Hochwasser immer wieder beschädigt. Ein neuer Steg führt nun hoch genug der Felswand entlang, sodass ihm die wilde Linth nichts mehr anhaben kann. Nun geniesst man vom Steg aus den Blick über das schäumende Wasser und zu den eisgepanzerten Gipfeln.

Von Braunwald GL auf die Glattalp SZ Nr. 1899
Gumen — Glattalp • GL

Von Braunwald GL auf die Glattalp SZ

Sie ist eine der ältesten und mächtigsten ihrer Art, die Oberallmeindkorporation Schwyz (OAK). Ihre Wurzeln gehen zurück ins Jahr 1114, ihr Besitz umfasst mit 24'000 Hektaren Land, gut einen Viertel des Kantons Schwyz. Wälder, Alpen, Strassen, Naturschutzgebiete, Immobilien und Energieanlagen nennt die OAK ihr Eigen.
Wandert man im Kanton Schwyz, ist es also gut möglich, dass man Land der OAK betritt oder einem der rund 20'000 Korporationsbürgern begegnet. Die Charetalp zwischen dem glarnerischen Braunwald und der Glattalp gehört dazu. Hier sömmern 1000 Schafe und eine Handvoll Ziegen. Eine gute Stunde braucht man, um ihr lang gezogenes Weidegebiet zu passieren. Der Einstieg vom  Gumen  bis  zum  Bützi  zeigt  sich  rau, die 250 Höhenmeter Aufstieg erfordern unerwartet viel Energie. Anstrengend ist auch die Fortsetzung über die riesigen Karrenfelder. Auf dem stark zerfurchten Untergrund sind guter Tritt und Orientierungssinn gefragt. Schnell vorwärts kommt man nicht. Die anschliessende Querung der Weiden von Erigsmatt und der Charetalp mit viel Schafkontakt ist sodann purer Genuss. Und hat man das Ende des Weidegebiets erreicht, heisst es, im Alphüttli vorbeizuschauen. Auf der Charetalp stellt die Familie Betschart feinen Schaf- und Ziegenkäse her. Eine willkommene Energiequelle, denn zum Abschluss der Tour überquert man noch den Glattalpfirst beim Grossbodenkreuz, einem Aussichtspunkt erster Klasse über die wilde Glattalp.

Zur Arena der Wasserfälle bei Batöni Nr. 1903
Weisstannen, Oberdorf • SG

Zur Arena der Wasserfälle bei Batöni

Vom kleinen Walserdorf Weisstannen führt der Wanderweg Richtung Batöni ins zerklüftete Tal des Gufelbachs. Vor der Alp Sässli wird der Weg sehr steil, flacht jedoch bald wieder ab. Höher oben erfordert der abschnittsweise schmale Pfad bei Hangquerungen etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Das Tal verengt sich immer mehr, der Schnee bleibt hier im Schatten bis im Sommer liegen. Nach einer Wegbiegung öffnet sich die Wasserfall-arena Batöni. Elegant spannt sich die Hängebrücke vor den Wasserfällen über die rauschenden Wassermassen.
Die 45 Meter lange Hängebrücke ersetzt drei Bachübergänge, die nach jedem Unwetter weggerissen und zeitintensiv wieder aufgebaut werden mussten. Die neue Brücke im tibetischen Stil sichert den beliebten Übergang auf dem Sardona-Welterbe-Weg vom Weisstannen- ins Calfeisental. Beim östlichen Brückenkopf wartet ein Brückenbuch auf die Einträge der Besucher. Von den Felswänden hallt das Rauschen der drei Wasserfälle und der fünf Wildbäche, die sich in dieser Felsenarena zum Gufelbach vereinen.
Der Rückweg führt auf derselben Route und erfordert nach der Alp Sässli auf dem steilen Abschnitt mit losen Steinen nochmals etwas Konzentration.

Ein verdienter Gipfel Nr. 1812
Berghotel Obersee • GL

Ein verdienter Gipfel

Eigentlich bräuchte es keine Werbung für das Oberseetal mit seinem idyllisch gelegenen See: An schönen Wochenenden stauen sich Fahrzeuge bis fast nach Näfels, so dass das schmale Strässchen gesperrt werden muss. Beschaulicher geht es unter der Woche zu und her, und eine Fahrt mit dem Rufbus ab dem Bahnhof Näfels macht den Wandertag nochmals entspannter. Allein der Obersee ist eine Reise wert. Vor allem, wenn sich frühmorgens der Brünnelistock im Wasser spiegelt. Warum nicht schon am Vortag anreisen?
Wer fit ist für 1300 Höhenmeter Aufstieg, dem sei der Rautispitz empfohlen. Einem Adlerhorst gleich thront der Gipfel hoch über Netstal und bietet eine Rundsicht in die Talebene und auf die vielen Gipfel, allen voran auf den imposanten Glärnisch mit dem Vrenelis Gärtli.
Der weiss-rot-weiss markierte Bergwanderweg führt zuerst dem See entlang, dann auf einem steilen Alpweg den Wald hinauf zur flacher werdenden Grapplialp. Kurz nach dem Wald zweigt er links ab und führt über ein mit Ketten gesichertes Felsband via Geisschappel in die Nordflanke des Gumen. Die scharfen Kalkfelsen und lichter Föhrenbestand lassen mediterrane Gefühle hochkommen. Mit etwas Glück zeigen sich sogar Gämsen. Nach gut vier Stunden schweisstreibendem Aufstieg ist der 2283 Meter hohe Gipfel des Rautispitz erreicht und belohnt mit seiner Aussicht. Der Abstieg erfolgt südwärts zur Rautifurggel (Pt. 2168). Wer mag und schwindelfrei ist, kann in weiteren 30 Minuten den Wiggis anhängen (weiss-blau-weiss) und anschliessend die 1800 Höhenmeter direkt nach Netstal absteigen. Gemütlicher ist aber der Weiterweg zur Rautialp und hinunter zum Obersee, wo ein wunderbarer Wandertag seinen Ausklang findet.

Über den Dächern von Chur Nr. 1816
Maladers, Dorf — Castiel, Dorf • GR

Über den Dächern von Chur

Maladers ist das erste Dorf am Sonnenhang im Schanfigg, gehört aber unterdessen zur Gemeinde Chur. Einige neue Häuser zeugen davon, dass das Pendeln vom beschaulichen Maladers in die Kantonshauptstadt ein Katzensprung ist. Wer noch einen Startkaffee braucht, muss bei der unteren Haltestelle «Alte Post» aussteigen. Wer oben bei der Haltestelle «Dorf» aussteigt, wandert durch den älteren Dorfteil hinaus und zuerst in Richtung Montalin durch Weideland und Wälder aufwärts. Später ist auch das Fürhörnli auf den Wegweisern verzeichnet. Die Maladerser Heuberge mit ihren kleinen Baumgruppen und einzeln stehende Fichten in den Weidehängen erinnern ein wenig an Juralandschaften. Der sanfte Eindruck wechselt beim Fürhörnli abrupt. Ein ausgesetzter Pfad leitet zum Felsenbalkon des Fürhörnlis hinüber, wo es auf drei Seiten senkrecht hinuntergeht. Tief unten wirken die Dächer von Chur wie ein Spielzeugdorf. Ein Alpinwanderweg führt weiter durch eine steile Flanke auf den Montalin. Wer beim Fürhörnli keine weichen Knie bekommen hat, sollte auch diesen Aufstieg problemlos schaffen. Der Weg führt durch eine sehr steile Grasflanke. Hier sollte es vor allem trocken sein, sonst wird es auf dem erdigen Weg und auf den paar Felsplatten schnell rutschig. Auf dem Montalin öffnet sich dann eine prächtige Rundsicht über die Surselva, das Churer Rheintal und das Schanfigg.

Der Abstieg ist wieder ein weiss-rot-weiss markierter Bergwanderweg, führt zu Beginn aber über einen Grat, der etwas Schwindelfreiheit verlangt, dann geht es auf immer flacheren Wegen talwärts. In Calfreisen unten gibt es ein Beizli und eine Postautohaltestelle. Weil die Verbindungen hier weniger gut sind, lohnt es sich oft, rund 20 Minuten nach Castiel weiterzuwandern.

Hoch über der Linthebene Nr. 1901
Amden, Dorf — Schänis • SG

Hoch über der Linthebene

Eigentlich dominiert der Speer die Szenerie. Zwar ist auch er nicht einmal 2000 Meter hoch, an der Grenze zwischen Linthebene und Voralpen bildet er aber eine unübersehbare Landmarke. Der benachbarte Federispitz hingegen macht aus der Ferne weniger Eindruck. Doch ist man einmal oben angekommen, bietet er eine mindestens so tolle Rundumsicht wie sein grosser Bruder.
Die Aussicht muss man sich allerdings mit mindestens 1000 Höhenmetern verdienen. Von Amden aus geht es zunächst dem Strässchen entlang durch die Wiesen nach Durschlegi, einem Rastplatz, der bei Gleitschirmfliegern auch als Startplatz beliebt ist. Hier bietet sich bereits ein prächtiger Blick auf den Walensee und die Glarner Alpen. Weiter führt der Weg durch den Wald und später über Ziegen- und Rinderweiden bis zur Alp Oberfidersche.
Danach wird es steil. Die gute Stunde, die der Wegweiser bis zum Federispitz vorgibt, ist kaum zu unterbieten. Kurz vor dem Gipfel gibt es aber schon die erste Belohnung: Auf dem Grat öffnet sich der Blick in Richtung Zürichsee, und das halbe Mittelland breitet sich unter den Wanderern aus. Ganz oben überblickt man dann auch noch das Toggenburg und das Appenzellerland und erspäht in der Ferne den Bodensee.
Hinunter führt der Weg über den teilweise schroffen Nagelfluhgrat via Plättlispitz auf die Undernätenalp und dann weiter über den Ziegelbach. Dank dem Mobiliar-Fonds «Brücken & Stege» kann der tiefe Einschnitt unterdessen problemlos überwunden werden. Nun folgt noch ein weiteres Stück steiler Abstieg und dann ein gemütliches Auslaufen bis zum ehemaligen Klosterdorf Schänis.

Zur Hochmatt über dem Jauntal Nr. 1900
Petit Mont • FR

Zur Hochmatt über dem Jauntal

Die Hochmatt wirkt wie eine Trutzburg mit ihren zwei Gipfeln, der Hochmatt und dem nur um fünf Meter kleineren Cheval Blanc. Die Wanderung zu diesen Gipfeln besticht durch ihre Ursprünglichkeit sowie die wechselnde Landschaft. Denn sie verläuft zwischen geologisch ganz unterschiedlichen Bergketten: den Gastlosen, den Vanils und den Freiburger Voralpen.
Sie beginnt auf dem Petit Mont, einer Hochebene zwischen der Hochmatt und den Gastlosen, zu der man vom Weiler Im Fang aus mit dem Auto oder dem Alpentaxi gelangt. Vom Parkplatz am Ende der öffentlichen Strasse wandert man zur nahen Alphütte Schänis. 20 Meter hinter der Hütte zweigt der Weg zur Hochmatt ab. Er steigt über eine Weide zu einem Waldstreifen auf und zur Hütte dahinter bei Punkt 1551. Nun hält man die Höhe, wandert 500 Meter dem Hang entlang, bis zu einem schmalen Einschnitt im Berg. Hier dreht der Weg nach links und steigt nun an, und zwar unerbittlich. 250 steile Höhenmeter gilt es bis zum Karrenfeld In den Löchern zu bewältigen, einer Art Mulde unter dem Cheval Blanc. Man quert sie vorsichtig – die Erosion hat scharfe Gesteinskanten hinterlassen – und geht hinüber zur Nordkante, auf der man, zum Teil etwas ausgesetzt, zur Hochmatt aufsteigt. Auf dieser Wanderung erklimmt man erst den einen Gipfel, die Hochmatt mit dem Kreuz, und quert dann über eine Senke zum Cheval Blanc, dem zweiten Gipfel der Hochmatt, wo auch der Abstieg beginnt. Entlang der Südkante der Löcher geht es nun wieder hinunter zu Punkt 1551 bei der Hütte. Unterwegs gilt es, mit einem langen Schlenker nach rechts ein Felsband zu vermeiden. Von der Hütte geht es auf dem gleichen Weg zurück zum Parkplatz.

Unterwegs im Jurapark Aargau Nr. 1898
Effingen, Dorf — Rüfenach AG, Dorf • AG

Unterwegs im Jurapark Aargau

Bözberg: Auch wenn man noch nie da war, kennt man den Ort aus den Verkehrsmeldungen. Diese Wanderung führt ganz ohne Stau oder stockenden Verkehr auf dem alten Römerweg zu Fuss über den Bözberg. Die ehemalige Passstrasse zeugt davon, dass der Bözberg-Pass bereits in der Antike ein wichtiger Übergang war, für die Römer etwa die logische Verbindung zwischen Augusta Raurica und Vindonissa, zwischen dem heutigen Basel und Windisch.
Von Effingen geht es umgeben von der Landschaft des Aargauer Juras zunächst in Richtung Altstalden, anfangs noch flach bis zum Wald und dann steil über Stufen und Wurzelpfade. Und plötzlich über einen steinernen Weg: den alten Römerweg, der teilweise direkt aus dem Kalkfels gehauen ist. Das war in der römischen Zeit eine gängige Praxis. Funde von Hufeisen und -nägeln - die es zu Römerzeiten nicht gab - deuten darauf hin, dass der Pass auch im Mittelalter intensiv benutzt wurde. Die Archäologen nehmen an, im 13. Jahrhundert.
In Altstalden ist der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Ab hier geht es gemütlich entlang von Wiesen und Wald hinunter nach Kirchbözberg. Bei der Kirche verlässt man den offiziellen Wanderweg und biegt direkt vor dem Ithalenbach nach links ab, wodurch man zur alten Mühle gelangt. Bei der ersten Brücke geht es über den Bach in den Schatten spendenden Wald. Man folgt dem Bachlauf auf der rechten Seite. Nach dem Wald überquert man die Hauptstrasse, folgt dem Feldweg und nimmt die erste Abzweigung nach links. Diese führt zurück auf den offiziellen Wanderweg nach Rüfenach. Rundherum stehen die Remiger Rebhänge. Bereits die Römer haben hier Wein angebaut. Auf die Weinkultur der Antike lässt sich in der Gastwirtschaft Zum Blauen Engel anstossen, bevor es auf die Rückreise geht.

Auf schattigen Pfaden rund um Grimentz Nr. 1896
Grimentz, pl. du Mélèze • VS

Auf schattigen Pfaden rund um Grimentz

Die mindestens ein halbes Jahrtausend alte Bisse de St-Jean wurde gegen Ende der 1950er-Jahre stillgelegt. Nach einer zweijährigen Restaurierung im traditionellen Stil erhielt die Suone 2012 ein zweites Leben geschenkt – sehr zur Freude von Wanderern und Spaziergängern.
Von Grimentz aus überquert man auf dem Weg hinunter zur auch als Grand Bisse bekannten Suone zweimal den Wildbach La Gougra, der den Stausee Lac de Moiry speist. Der historische Bewässerungskanal folgt seinem ursprünglichen Verlauf bis zum Dorf St-Jean und windet sich dabei zwischen Lärchenwäldern und Wiesenlandschaften hindurch. Unterwegs gewähren Lichtungen immer wieder freie Sicht auf das Tal und auf einige der hohen Gipfel der Kaiserkrone von Zinal.
Die grösstenteils in den Boden gegrabene Suone erfüllt hier und da immer noch ihren ursprünglichen Zweck. So werden etwa oberhalb von Mayoux einige kleine Felder direkt mit Wasser aus dem Kanal versorgt, der in der Nähe des hübschen Wasserfalls La Puchotaz endet.
Der Rückweg führt zunächst erneut der Suone entlang und danach auf einem Waldpfad in Richtung St-Jean-d’en Haut. Zwischen St-Jean und Grimentz eröffnet ein interaktiver Lehrpfad interessante Einblicke in die regionale Tierwelt.

Einen Blick in den Illgraben werfen Nr. 1894
Chandolin, poste • VS

Einen Blick in den Illgraben werfen

Murgänge sind selten. Nicht so im Illgraben, dessen Trichter vom Rhonetal aus gut zu sehen ist. Bei starkem Regen und bei Gewittern kommt es hier zwei- bis dreimal jährlich zu Murgängen. Dann vermengt sich der brüchige und leicht erodierbare Zellenkalk von der Nordseite des Grabens mit dem Quarzit unterhalb des Illhorns. Der Zellenkalk verdichtet das Geschiebe, in das sich grosse Brocken von Quarzit mischen. Weil es so häufig zu Murgängen kommt, eignet sich der Illgraben ideal für die Forschung.
Imposant ist aber auch der Ausblick vom Rand des Illgrabens. Er ist einfach über ein Bergsträsschen zu erwandern. Oder aber man nimmt sich einen Tag Zeit und verdient sich den Ausblick mit einer anspruchsvollen, aber meist schattigen Tour wie dieser Wanderung. Durchs Dorf Chandolin geht es erst hinunter zur Kirche und Richtung Soussillon, steil abwärts über schuttbedeckte Hänge und entlang von Felswänden. Immer wieder fällt der Blick aufs Rhonetal. Richtung Ponchèt steigt der Weg wieder an. Hier ist man alleine im nach Fichten und Arven riechenden Wald, man spürt die Kraft der Natur hautnah. Bei Ponchèt beginnt ein weniger anstrengender Teil entlang der Bisse de Ponchèt. Am östlichsten Punkt der Suone, bevor diese in den Wald abbiegt, kann geradeaus ein erster Blick in den Illgraben geworfen werden, zur Sicherheit am besten auf dem Bauch liegend. Danach folgt man mehr oder weniger dem Kraterrand, steigt dabei nach dem Punkt 2049 sehr steil und etwas ausgesetzt auf, bevor der Weg den Illgraben verlässt und sich entlang der Waldgrenze durch eine märchenhafte Landschaft zieht. Am Horizont zeigen sich die weissen Berge und der Gletscher oberhalb von Zinal. Den Masten des Skilifts entlang steigt man ab zur Cabane Illhorn und zurück nach Chandolin.

Zuoberst im Valle di Muggio Nr. 1889
Bruzella, Paese — Scudellate, Paese • TI

Zuoberst im Valle di Muggio

Sie haben etwas ganz Besonderes, diese Dörfer, wo jeder jeden kennt. Es ist alles etwas kleiner und familiärer. So auch im südlichsten Tal der Schweiz, dem Valle di Muggio. Einen Katzensprung von Chiasso und der internationalen Nord-Süd-Handelsachse entfernt, betritt man in diesem scheinbar abgelegenen Seitental am Fusse des Monte Generoso einen eigenen Mikrokosmos. Die Leute empfangen die Besucher mit einer unaufgeregten Gastfreundschaft. «Woher seid ihr? Ah, ihr wollt zu Piera! Eine tolle Köchin!» Piera ist die Wirtin der Osteria Manciana in Scudellate, dem Dorf ganz zuoberst im Muggiotal, nahe der Grenze zu Italien. Das Ossobuco und die Polenta von Piera sind weit über das Tal hinaus bekannt.
Die Wanderung beginnt in Bruzella. Von der Hauptstrasse führt der Weg zur Breggia, wo eine alte Mühle steht. 1996 restauriert, wird sie regelmässig in Betrieb genommen und produziert etwa das einheimische Polentamehl Rosso del Ticino. Nach einem kurzen Waldabschnitt gelangt man zurück zur Hauptstrasse und wandert durch die Dörfer Cabbio und Muggio. Die letzten zwei Kilometer Wanderweg sind steiler. Nach Scudellate hinauf geht es 250 Höhenmeter, entlang der steilen bewaldeten Flanke. In den umliegenden Wäldern sollen sich einst Schmuggler herumgetrieben haben. Ihre Ware: Zigaretten. Nach ihren Einsätzen haben sie sich jeweils in der Osteria Manciana gestärkt, dem Ziel dieser Wanderung. Bei Piera fühlt man sich gleich wie zu Hause bei der Nonna. Es wird herzhaft aufgetischt. Umso schwerer fällt der Abschied vom Valle di Muggio. «Bleibt doch noch einen Tag! Morgen ist das Fest mit Musik und Essen.» A presto, ein zweiter Besuch lässt sicher nicht lange auf sich warten.

Neuenburg, die «gelbe Stadt» Nr. 1888
Neuchâtel — St-Blaise, CFF • NE

Neuenburg, die «gelbe Stadt»

Neuenburg ist eine Stadt, die Farbe bekennt. Gelb, um genau zu sein. Denn die Gebäude im Stadtzentrum sind aus dem Hauterive-Stein, einem ockerfarbenen Sedimentgestein. Geologen nennen ihn «Pierre Jaune». Bereits von den Römern verwendet, wurde das Material zunächst in Steinbrüchen mitten in der Stadt, später etwas weiter entfernt, in Hauterive und Saint-Blaise, abgebaut. Der letzte dieser Steinbrüche schloss 1972 seine Tore und ist für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Nach einem Stadtbummel können Besucher und Besucherinnen entlang des Sees nach Saint-Blaise spazieren und je nach Lust und Laune gar im See baden.
Der Place Pury ist mit zahlreichen ockerfarben schimmernden Fassaden geschmückt. Von dort geht es das Ufer entlang zum ehemaligen Expo-Gelände Jeunes-Rives mit seinen lebendigen Parks. Vorbei am Schwimmbad Nid-du-Crô kommt man schliesslich zur Anlegestelle von Hauterive und zum Museum Laténium. Nach dem Hafen folgt der Strand von Hauterive, der bei gutem Wetter zum Baden einlädt. Oder - ein paar Minuten weiter - der Strand von Saint-Blaise. Später warten im Dorfzentrum weitere schöne Gebäude aus dem gelben Stein. Je nach Wohnort geht   es   schliesslich   weiter   zum   Bahnhof «St-Blaise CFF» oder aber zurück zum Bahnhof «St-Blaise Lac», um von dort den Heimweg anzutreten.

Feld, Wald und Wiese im Entlebuch Nr. 1777
Finsterwald b. Entlebuch • LU

Feld, Wald und Wiese im Entlebuch

Das Entlebuch besteht zu 97% aus Wald, Mooren und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Nur gerade 3% der gesamten Fläche sind besiedelt. Zudem steht mehr als die Hälfte der UNESCO Biosphäre Entlebuch unter Naturschutz, was bedeutet, dass sich die Natur frei entfalten kann. Auch aufgrund der unterschiedlichen Beschaffenheit der Böden könnten Flora und Fauna vielfältiger nicht sein. Kein Wunder, findet man hier schnell zur Ruhe und kann die Natur in ihrer Vielfältigkeit richtig geniessen.
Kaum ist die Bushaltestelle Entlebuch, Kirche Finsterwald verlassen, befindet man sich bereits in dieser wundervoll entspannenden Welt. Der Wanderweg führt entlang von Blumenwiesen, durch Wälder und gelegentlich an alleinstehenden Höfen vorbei. Es ist eine Wanderung für alle Sinne: auch der Duft von frischem Bärlauch, der direkt am Wegrand wächst, trägt dazu bei. Im Spätsommer kann man auch beim Pflücken von Heidelbeeren verweilen. Nur leicht, aber stetig geht es bergauf oder bergab und nur wenige Stellen sind etwas steiler und setzten Trittsicherheit voraus. So kann die Energie fürs Bewundern der Natur und speziell des Panoramas, welches sich nach der Alpiliegg bietet, genutzt werden. Hier hat man die Möglichkeit, die Tour zu verkürzen und direkt zum Zwischenziel Dietenwart Gräben zu wandern. Wer sich die malerische Hügellandschaft des Entlebuchs, welche vor allem im Frühling in besonders kräftigen Farben erstrahlt, nicht entgehen lassen möchte folgt hier dem Wegweiser Richtung Schwarzenberg. Weiter geht es über Felder und vorbei an Bächen, in welchen man ein erfrischendes Fussbad nehmen kann. Am Schluss gibt es nochmals eine kurze, etwas steilere Strecke bergauf, aber dann ist das Ziel nach knapp fünfstündiger Wanderung zum Greifen nah.

Am Wasserfall vorbei auf die Engstligenalp Nr. 1892
Unter dem Birg — Engstligenalp • BE

Am Wasserfall vorbei auf die Engstligenalp

Jahr für Jahr wandern in Adelboden rund 500 Kühe auf die Engstligenalp. Sie tun es natürlich nicht des Wanderns willen, sondern der frischen Bergkräuter wegen, die oben auf der Alp auf sie warten. Interessierte Wanderer und Wanderinnen können mit den Tieren den Aufstieg über 600 Höhenmeter auf eigene Verantwortung mitgehen. Es ist eindrücklich, mitzuerleben, wie die wuchtigen Tiere zügig Schritt für Schritt den Weg in der Felswand meistern. Immer wieder gibt es Ausweichstellen, von wo aus man die Einerreihe der Kühe beobachten und fotografieren kann und zuschauen, wie sie Spitzkehre für Spitzkehre meistern. Auch das von der Sonne erleuchtete Frutigtal und die beiden Entschligefälle sind zu sehen.
Der Weg ist auch an allen anderen Tagen attraktiv zu wandern. Es ist eine anstrengende Wanderung, doch wenn man nicht zwischen Kuhherden unterwegs ist, die das Tempo vorgeben, kann man sich ja Zeit nehmen. Der Weg ist steil und schattig. Da ihn Kühe meistern müssen, ist er breit und deshalb gut zu gehen, auch wenn Schwindelfreiheit vorausgesetzt werden muss. Etwa in der Hälfte biegt ein schmaler Bergwanderweg rechts ab, der direkt zum oberen Enschtligefall führt. Wer die dortige kleine Brücke überquert, spürt die Kraft des Wassers hautnah.
Schliesslich erreicht man die Ebene der Engstligenalp. Hier gibt es für die Kühe kein Halten mehr, die Sennen lassen sie ziehen. Denn jede Kuh weiss genau, zu welcher Alphütte sie gehört. Und natürlich auch, wo die saftigsten Bergkräuter wachsen.

Vom Bergell nach Bivio Nr. 1891
Casaccia, Villaggio — Bivio • GR

Vom Bergell nach Bivio

Auf dieser Wanderung folgt man den Spuren von Kolumban. Der Mönch war im Mittelalter zusammen mit anderen Mönchen von Irland nach Italien gepilgert, unter anderem durch die Schweiz. Seit 2020 gibt es auch hierzulande einen Kolumbansweg, und diese Wanderung verläuft zur Hälfte auf ihm. Sie beginnt im Bergell, im kleinen  Dörflein  Casaccia.  Insgesamt  stehen 800 Höhenmeter bis auf den Septimerpass an. Der Weg ist sehr sorgfältig und angenehm ausgebaut, zuerst mit tiefen Stufen, dann oft auf ehemaligen Säumerstrassen, deren in die Jahre gekommenen Pflästerungen auch optisch ansprechend sind. Es folgt ein flacheres Stück entlang des Baches Maira, bevor man weiter das Tälchen der sich als Wasserfall zeigenden Aua da Sett hinaufsteigt. Bald wird es flacher, der Weg ist auch hier gut ausgebaut, was aber oft auch Biker anzieht.
Auf dem Septimerpass, wo es eine Tafel zu Ehren von Kolumbans gibt, verlässt man die Route der Biker und damit auch Kolumbans Spuren, die geradeaus durchs Tal Tgavretga nach Bivio führen. Der schmale Weg verläuft nun vorbei an den malerischen Leg da Sett und durch Bergwiesen mit Alpenblumen und Bächlein auf die Forcellina. Auf dem steinigen Pass sieht man mit Glück Steinböcke. Nun geht es weiter ins Tal Juferalpa mit Aussicht auf das Dorf Juf. Bald biegt man rechts ab auf die Fuorcla da la Valletta, um eine Viertelstunde später auf den Leg Columban zu treffen. Sein Wasser ist klar, er erscheint je nach Sonneneinstrahlung blau oder grün – ein schöner Ort für eine Rast, bevor der Abstieg durchs Valletta da Beiva ansteht. Der Bach führt durch eine Schlucht, dann friedlich auf Bivio zu.

Über die Lochberglücke zur Göscheneralp Nr. 1890
Tiefenbach (Furka) — Göscheneralp, Dammagl. • UR

Über die Lochberglücke zur Göscheneralp

40 Etappen, 53 000 Höhenmeter, 360 Kilometer. Keine Frage: Der Urner Alpenkranz gehört zu den spektakulärsten Weitwanderwegen der Schweiz und Europas. Er führt vom Voralpengebiet bis ins Reich von Felsen, Geröll, Schnee und Gletschern. Übernachtet wird in Hütten und Berggasthäusern, waren es doch deren Betreiber, die den Urner Alpenkranz vor Jahren ins Leben gerufen haben. 2017 haben die Urner Wanderwege den Weitwanderweg zu neuem Leben erweckt.
Auf dem Alpenkranz kann man auch tageweise wandern, zum Beispiel von der Furka-Passstrasse zur Göscheneralp. Die Lochberglücke, die dabei überquert wird, hat es aber in sich. Als T4 klassiert, erfüllt sie alle Anforderungen an eine Alpintour. Der Weg ist steil, kräftezehrend und verlangt Orientierungssinn, einen Pfad sucht man oft vergebens, dafür steigt man über Felsen und Geröll und überquert Schneefelder. Der Start indes ist einfach. Auf solidem Wanderweg wird die Albert-Heim-Hütte erreicht, mit traumhaftem Blick auf einen Kranz vergletscherter 3000er-Gipfel. Bald danach gilt es ernst, die weiss-blau-weissen Markierungen übernehmen die Führung. Ausgesetzt ist die Tour nirgends, an manch einer Stelle kommen die Hände zum Einsatz. Die hochalpine Umgebung entschädigt für die Anstrengung. Und hat man den langen, steilen und rutschigen Abstieg am Älprigensee vorbei zur Älprigenplangge geschafft, erscheint das letzte Stück auf dem Rundweg um den Göscheneralpsee fast wie ein Spaziergang. Die Glocke beim Parkplatz erinnert an die ehemalige Alpsiedlung Hinteralp.

Zu den Steinbrüchen von Arzo Nr. 1887
Arzo, Bagno Spiaggia — Meride, Paese • TI

Zu den Steinbrüchen von Arzo

Gegenüber der Busstation «Arzo, Bagno Spiagga» zweigt der Weg zum Poncione d’Arzo ab. Doch Eile ist hier fehl am Platz. Nach 200 Metern Weg taucht man in die interessante Geschichte von Arzo und seinen Steinbrüchen ein. In den Cave di Arzo wurde während Jahrhunderten der für Kirchen und Paläste beliebte Brocatello d’Arzo gebrochen. Man findet ihn in der Dorfkirche von Arzo ebenso wie im Petersdom im Vatikan, in der Einsiedler Klosterkirche oder im Bundeshaus. 2009 wurde der letzte Steinbruch stillgelegt und aus dem grössten ein Amphitheater gebaut, das von März bis Oktober eine Kulturstätte ist. Vorbei an vielen kleinen stillgelegten Steinbrüchen geht es nun den Berg hinauf. Der Weg bis zum Gipfel des Poncione d’Arzo verläuft meistens durch Wald und umgeht auch die Weide Costa – der Mutterkühe wegen.
Der Poncione liegt auf der Grenze. Die Italiener nennen ihn Pravello und haben ihn einst mit Schützengräben befestigt. Der Weg führt die Grenze entlang, hinab in vielen engen Kehren zum Albero di Sella. Im Frühsommer blüht hier die Feuerlilie. Immer im Wald wandernd, erreicht man Crocefisso und die Strasse, die nach Serpiano führt. Für den Monte San Giorgio kann man auch den nicht als Wanderweg bezeichneten Forstweg nehmen, der auf der gegenüberliegenden Strassenseite Richtung Norden aufsteigt und später auf den offiziellen Wanderweg trifft. Nun geht es zu den Weiden bei Forello. Zum Monte San Giorgio und zu der Kapelle ist es nur mehr ein kurzes Stück. Für den Abstieg hält man sich in Forello links und steigt über Weiden, später durch Wald nach Cassina und über den mit groben Steinblöcken gepflasterten Kreuzweg bis nach Meride ab.

Fernsicht und Gipfelschau im Voralpengebiet Nr. 1351
Linden, Dorf — Oberdiessbach • BE

Fernsicht und Gipfelschau im Voralpengebiet

Die Attraktion dieser Wanderung am Tor zum Emmental ist nicht die im Wald versteckte Falkenfluh, sondern der abwechslungsreiche Höhenweg über die Schafegg mit Blick zum Jura und zu den Alpen. Der Ausgangspunkt Linden ist Motorradfans auf der ganzen Welt ein Begriff, denn hier wohnt Moto2-Töfffahrer Tom Lüthi, der bei Weltmeisterschaften schon zahlreiche Podestplätze eingefahren hat. Bei der Kirche geht es zunächst in Richtung Heimenschwand aus dem beschaulichen Dorf hinaus. In Sichtweite des Skilifts führt ein steiles Strässchen zum Weiler Schöntalmatt und weiter den Hang hinauf. Bei der Wegkreuzung Pt. 987 geht man nach links dem Strässchen entlang ins schattige Chrüzholz hinein. Zwischen den Fichtenstämmen hindurch sind die Gebäude der Kaserne Jassbach sichtbar. Bei der Kreuzung bei Pt. 1041 geht es rechts weiter den Wald hinauf. Bei Farnere entzückt die schöne Aussicht zu den verschneiten Berner Alpen. Etwa eine Viertelstunde später, beim Haus mit den vielen Holzfiguren führt die Route hier unterhalb dieses Hauses aussichtsreich weiter. Auf der lang gezogenen Schafegg ist der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Von hier oben sieht man übers Mittelland bis zu den Jurahöhen, zu den grünen Hügeln des Emmentals und zu den felsigen Alpengipfeln. Auf der Aeschlenalp stehen viele Einzelbäume und Baumgruppen, die später im Sommer den Weidetieren willkommenen Schatten spenden. Der Geländeschulter entlang verläuft der Wanderweg am Gehöft Barichti vorbei zur Falkenfluh und dem gleichnamigen Weiler. Von oben ist der steile Abgrund von Bäumen verdeckt. Durch noch kahlen Wald und an ergrünenden Wiesen und Feldern vorbei leitet der Wanderweg hinunter nach Oberdiessbach. Erst von dort zeigt sich die bewaldete, von Felsen durchsetzte Fluh in ihrer ganzen Schroffheit.

Wandern mit Weitsicht hoch über dem Rhein Nr. 1490
Ramsen — Stein am Rhein • SH

Wandern mit Weitsicht hoch über dem Rhein

Eine Burg wie aus Grimms Märchen erwartet die Wandernden am Ende des Höhenwegs von Ramsen nach Stein am Rhein. Hohenklingen, eine mittelalterliche Höhenburg aus dem 11. Jahrhundert, steht 590 Meter über Meer und bietet Speis und Trank sowie eine schönen Aussicht über den Rhein und die Stadt zu ihren Füssen.
Die technisch einfache Wanderung beginnt im dem Örtchen Ramsen, wo Eisenbahnfans die Museumsbahn Etzwilen-Singen und ein Schienenvelo vorfinden. Der Weg folgt kurz den Geleisen und biegt dann in den Wald ab. Zügig geht es bergauf, durch einen in dieser Jahreszeit in allen Grüntönen leuchtenden Wald. So wandert man über den Ausläufer des Schienerberges in das Dörfchen Hemishofen.
Von dort aus steigt der Weg stetig an, höher und höher, bis er die Ruinen der Burg Wolkenstein und den dazugehörigen Aussichtspunkt mit Feuerstelle erreicht. Die Sicht über das Mittelland ist einmalig, die Rast verdient.
Auf dem Grat geht es weiter Richtung Hohenklingen. Lichte Birkenwäldchen wechseln sich ab mit grossen Buchen, überall grünt und blüht es frühlingshaft, die Sonne blinzelt durch die Blätter und taucht alles in ein frisches Licht. Und immer wieder geniesst man zwischen den Bäumen Ausblicke auf den Bodensee, den Untersee und die Insel Werd, sowie in Richtung Churfisten, bis sich vor einem die Burg Hohenklingen auftürmt, eine mittelalterliche Festung und Schloss zugleich.
Steil abwärts geht es nachher ins Städtchen Stein am Rhein. Der mittelalterliche Stadtkern entzückt nicht nur ausländische Touristen und lädt zum Flanieren ein. Und entlang der Uferpromenade lockt Erfrischung in Form von Glacé oder einem Sprung in den Fluss.